Nach einem langatmigen Auswahlverfahren stehen die Kandidaten für die X-Factor-Live-Shows fest. Jeder der drei Juroren durfte seine drei Favoriten in der Gruppe bestimmen. Wer hat den Sprung in die Spitze geschafft? Neben einem „Skandälchen“ durch Kandidat Alexander standen zum Glück vor allem Können und Ausstrahlung im Vordergrund.
Drei Gruppen gibt es beim Casting-Format „X-Factor“: Die 16- bis 24-Jährigen, die 25+ und die Gruppen. Jede dieser Gruppen wird von einem der Juroren gecoacht, und diese haben gestern aus den verbliebenen 18 runtergekürzt auf neun Teilnehmer, die ab der kommenden Woche in den Live-Shows gegeneinander antreten werden. Hier die Teilnehmerliste der einzelnen Kategorien:
25+:
drin:
Edita Abdieski
Meral Al-Mer
Anthony Thet
rausgeflogen:
Denis Modjallal
Sven Merchel
Alexander Knappe
Gruppen:
drin:
Urban Candy (vorher: Urbanize featuring Candy)
Big Soul
La Famille
rausgeflogen:
Karma
Drop Dead Dinky Di
16-24:
drin:
Pino Severino
Marlo Bertzbach
Mati Gavriel
rausgeflogen:
Hendrik Ehrental
Caprice Edwards
Maximilian Brands
Um zu einer Entscheidung zu gelangen, wer bleiben und wer fliegen soll, haben sich die Juroren wieder Entscheidungshilfe geholt: George Glueck wird von seinem Kumpel Adel Tawil von „Ich & Ich“ unterstützt, Till Brönner von Mousse T. und Sarah Connor von Culcha Candelas Lasito. Einfach wird es der Jury nicht gemacht, denn: Singen können sie wirklich alle, die Teilnehmer, die bislang bei „X-Factor“ weitergekommen sind. Deutschland kann’s eben doch! Jetzt war es – trotz allem Pathos und einer musikalisch-dramatischen Untermalung, die schnell auf die Nerven ging – nur die Frage, wo die Juroren ihren Schwerpunkt legen würden: Aussehen, Performance, Stimmfarbe usw.
Student Alex pushte sich selber ins aus mit dem Skandälchen um einen vorgeschobenen Kreuzbandriss, der gar keiner war. Eigentlich, so gestand er Till Brönner, wollte er aussteigen bei „X-Factor“ und ein anderes Projekt durchziehen. Als Vorwand diente die Verletzung, doch dann wurde ihm klar, dass er doch lieber in die Castingshow einsteigen würde. Auf mich wirkte er recht egozentrisch und nicht wirklich einsichtig, sondern so, als ginge es ihm nur ums Bleiben. Nach einer nicht überzeugenden Leistung hatte er die neue Chance, die Brönner ihm gab, auch versemmelt und musste sich mit seinem Rauswurf abfinden – da halfen auch Beteuerungen, er könne es besser, nix: Till blieb hart, zu Recht. Auch der 44-jährige Sven schaffte den Sprung in die Live-Shows nicht. Schade eigentlich, denn der Mann hat eine Röhre wie Joe Cocker, und ich höre ihm gerne zu. Die urige Meral hingegen kommt weiter – sie wird sicherlich polarisieren und ist sicher ein großes Talent mit eigenem Kopf. Trotzdem hätte ich hier eher Denise vorgezogen, die eine geniale Stimme hat. Aber das haben sie alle, auch Edita, die sich mit „With a little help from my Friends“ in die nächste Runde röhrt. Und über den knuffigen Anthony brauche ich nichts weiter zu schreiben, nur so viel: Er sieht toll aus, singt spitzenmäßig und wirkt total sympathisch. Mein Favorit in dieser Gruppe!
Bei den Gruppen überrascht Musikproduzent George Glueck mit einer teils ungewöhnlichen Auswahl, die seinen Sachverstand bestätigt. „La Famille“ haben zwar teils bei vorigen Auftritten daneben gesungen, aber die Jungs haben einfach das gewisse Etwas und haben den Sprung zurecht geschafft. Bei „Urbanize feat. Candy“ wackelt es auch ein bisschen, aber die Kombi aus den beiden Jungs und der kessen Pop-Göre Candy ist halt was Besonderes. Auch, wenn ich hier Gluecks Einschätzung nicht teile und die Jungs stärker als das Mädel finde! George stellt die Frage, ob die Welt wirklich noch eine weitere Girlband brauche, und die beiden Gruppen, die sich eigentlich als direkte Konkurrentinnen sahen, wurden überrascht: Weder „Karma“ noch „Drop Dead Dinky Di“ kamen weiter. Letztere fand ich sowieso trotz guter Stimmen etwas zu „chemisch“, um „Karma“ ist es zwar schade, aber der absolut gerechtfertigte Gewinner sind die Ladies von „Big Soul“, die mit geiler Performance und geilen Stimmen zeigten, dass man auch ohne Model-Maße und mit Können, Ausstrahlung und harter Arbeit was erreichen kann. Hier überschlug sich George Glueck mit Aussagen wie „Ich bin ein Fan der ersten Stunde“ und mehr förmlich – man merkt: Diese Truppe ist sein Top-Favorit. Mal sehen, ob die Damengruppe beim Massenpublikum auch so gut ankommt; verdient hätte sie’s allemal!
Sarah Connor hingegen setzt auf die Jungs: Das einzige Mädel, die süße Caprice, hat’s nicht geschafft. Schade, denn ich sehe bei ihr schon das Potential, auch auf einer großen Bühne zu bestehen. Zumal sie sich konstant weiter entwickelt hat. Aber vielleicht will Sarah ja unbedingt gewinnen und weiß, dass im Fernsehpublikum mehr Girls sitzen, die zum Telefonhörer greifen – und das in der Regel eher für die Jungs tun! Von den Jungs flogen Hendrik – der eine saubere Leistung bot – und Maximilian raus. Letzteren fand ich recht gut, aber, wie schon gesagt: Singen können sie alle! Mit dem Erste-Sahne-Performer Pino hat Sarah sicherlich nichts falsch gemacht, und dass der exzentrische Maty Gavriel sein Plätzchen in den Live-Shows erobern konnte, war vermutlich doch eh jedem klar…
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