Alexander Marcus ist ein Phänomen. Kaum jemand schafft es so wie er, die verschiedensten Stile ineinanderzumixen und damit bei den Massen derart erfolgreich zu sein. Alexander Marcus polarisiert. Die einen können mit dem Berliner überhaupt nichts anzufangen und die anderen sind froh endlich Gröl-Hymnen zum Abtanzen zu bekommen.
Aber wer ist dieser Alexander Marcus überhaupt?
Marcus wurde in Berlin geboren, seine Eltern starben früh und so wuchs klein Alex bei seiner Oma auf. Diese führte den jungen Alexander Marcus ein in die Welt der Volksmusik.
Der Junge wird erwachsen und es zieht ihn in die USA, dort arbeitet er u.a. als Tennislehrer und lernt dann berühmte Studiobosse kennen, die ihn in den amerikanischen Sound einführen.
Plötzlich liegt seine heißgeliebte Oma im Sterben, Alexander Marcus jettet zurück nach Deutschland und pflegt seine Oma liebevoll bis zum Schluss und hier entwickelte er dann seine neue Musikrichtung „Electrolore“ weiter.
Ist natürlich alles Quatsch. Marcus war weder Tennislehrer noch heißt er wirklich Marcus. Alexander Marcus ist die Kunstperson des Berliner Houseproduzenten Felix Rennefeld, der bisher eher mäßig erfolgreich war.
Doch anscheinend hat der Berliner nun eine Nische für sich entdeckt. Electrolore schlägt in den deutschen Diskotheken ein wie eine Bombe. Es gibt kaum noch jemanden, der vom Papaya-Virus noch nicht angesteckt ist.
Angefangen hat alles ganz klein bei YouTube, dort stellte der neue Shooting-Star der Schlagerszene seine skurrilen Videos ein, diese wurden dort millionenfach geklickt und verhalfen Marcus zu einer unbeschreiblichen Popularität. Ab dann geht’s ganz schnell, die Online-Magazine überschlagen sich mit Berichten über Alexander Marcus, den Trashkönig oder Electrolore-King. Die Diskotheken reißen sich plötzlich um den Mann, der vorgibt einen Plastikglobus als besten Freund zu haben.
Dies zeigt wieder einmal deutlich wie groß die Macht des Internet ist und wie man mit einer mehr als guten Idee durchaus zu richtigem Erfolg kommen kann. Marcus bedient hier eine komplette Sparte, für die sich vorher eben niemand interessiert hat. Er versucht nicht total ernsthaft zu sein wie viele seiner Kollegen. Er verkauft sich selbst als komplette Lachnummer. Und das kommt an bei den Leuten, weil das erleichtert vielen Leuten den Zugang zu seiner Musik: „Wenn der sich für seinen Quatsch nicht schämt, dann brauche ich mich auch nicht zu schämen.“
Das Konzept geht auf, Marcus ist in aller Munde und selbst eingefleischte Schlagerhasser können über den Berliner lachen. Er schafft den Spagat zwischen Technoszene und Schlager. Beides sehr erfolgreich in Deutschland. Und Marcus schafft es eben auch seine Produkte in beiden Szenen gewinnbringend an die Leute zu bringen.
Zudem muss man allerdings bemerken, dass es sich bei der produzierten Musik keinesfalls um Müll handelt. Die Texte sind zwar äußert schwachsinnig (beabsichtigt), aber der Beat ist durchaus amtlich und dürfte so ohne Probleme in den angesagtesten Clubs gespielt werden.
Marcus hat einfach alles richtig gemacht. Er verkauft den Leuten, was sie haben wollen. Mit Erfolg.
Ach ja sein ausgeflippter Robot-Dance sollte nicht unerwähnt bleiben, wer sich das Spektakel live anschauen will, der hat an folgenden Terminen die Gelegenheit dazu:
22.08.08
Lübeck
30.08.08
Berlin
12.09.08
Bielefeld
19.09.08
Frankfurt
20.09.08
Kassel
26.09.08
Würzburg
02.10.08
Dresden
Und hier dann einmal ein nettes Video von Alexander Marcus:
Ciao Ciao Bella
Schreibe einen Kommentar