Marteria konnte zuletzt 2010 überzeugen. Da erschien sein Album „Zum Glück in dei Zukunft“ mit der Single „Verstrahlt“, die Marteria auch über die Genregrenzen hinaus bekannt machte. Zwischenzeitlich steckte er dann Cora Schuhmacher seine Zunge ins Ohr, so dass auch das Boulevard das einstige Männermodel für sich entdeckte.
Wahre Fans wissen, dass Marteria aber auch ein Alter Ego pflegt, so wie es schon Eminem oder sein direktes Vorbild Madlib tun. Von letzterem stammt im weitesten Sinne auch der Name und vor allem auch die gepitchte Heliumstimme. Unter dem Namen Marsimoto hat er nun auch sein neues, drittes Album „Grüner Samt“ veröffentlicht. Dabei geht es vielerorts um das Kiffen und man muss sich tatsächlich an die Helium-Micky-Maus-Stimme gewöhnen.
Hat man den Tracks aber einmal sein Ohr geschenkt, dann wird man vor allem von den Texten in seinen Bann gezogen. Marsimoto aka Marteria knüpft an Meister wie die Stieber Twins, Samy Deluxe oder eben auch Altmeister Torch an. Er beherrscht die Kunst mit den Worten zu spielen, auch wenn es in manchen Texten tatsächlich vordergründig um Weed geht. Hervorzuheben sind dabei Zeilen wie „Morgens kauf ich mir die Welt, Abends nehm ich mir die Zeit.“ oder auch – sehr grandios – „Wo wird ein Maulwurf begraben?“…dies und viel mehr lässt diese heliumschwangere Stimme erklingen und mit der Zeit merkt man gar nicht mehr, wie bescheuert das eigentlich klingt, sondern man ist fasziniert von dieser Lyrik.
Kein Wunder also, dass sein neues Album „Gründer Samt“ auch ohne Umwege in die deutschen Album-Charts eingestiegen ist und dort sogar bis auf den dritten Platz kletterte. Hier bei uns gibt es an dieser Stelle auch ein nettes Video zum Album. Viel Spaß damit.
Marsimoto – Grüner Samt – Der Film from greenberlin on Vimeo.
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