Seit dem 13. Mai steht der neue Shooter "Brink" in den Regalen und mischt das Genre einmal gehörig auf. Die Macher Splash Damage zeichnen unter anderem für "Enemy Territory" verantwortlich und haben ihre Erfahrungen aus diesem Spiel ganz sicher auch in "Brink" einfliessen lassen. Wir haben uns den Titel einmal genauer angeschaut und wollen euch unsere Erfahrungen nun in einem Test vorstellen.
Ins Auge fällt am Anfang erst einmal die tolle Grafik. Sie setzt zwar sicher keine Meilensteine, aber dieses einzigartige Comicdesign gibt dem Spiel ein ganz eigenes Flair. "Brink" nimmt sich selber nicht ganz so ernst und das ist vor allem den teilweise stark überzeichneten Charakteren auch anzusehen. Hut ab, hier ist den Designern ein wahres Meisterstück geglückt.
Bleiben wir damit auch direkt bei den Charakteren: Es gibt unzählige Möglichkeiten seinen Charakter zu formen und designen, denn der Charakterdesigner ist eines der Herzstücke von "Brink" und mit ihm startet man auch zuerst.
Man wählt seine Spielfigur aus mehreren vordefinierten Typen aus, wie z.B. den Psycho oder den Geschmeidigen und nimmt dann Detailanpassungen vor. So kann man z.B. die Hautfarbe anpassen, neue Kleidungsstücke auswählen und vor allem auch seine Körperform anpassen.
Die Körperform entscheidet maßgeblich welche Vorzüge und Nachteile der Spieler hat. Ein muskulöser, großer Körper steckt beispielsweise mehr Treffer ein, ist aber in der Bewegung langsamer. Um euch die Charaktererstellung hier noch mal etwas näher zu bringen, zeigen wir euch ein kleines Video.
Hat man seine Spielfigur erst einmal erstellt, kann es losgehen. Man entscheidet sich für eine der beiden Seiten, den Widerstand oder die Sicherheit. Hintergrund: Die Menschen haben sich auf "The Ark" zurückgezogen nachdem durch den Klimawandel die Meere angestiegen sind. Auf der "Ark" finden sie Zuflucht, doch die Massen werden zum Problem. Die "Sicherheit" hält die Ordnung aufrecht und knechtet dafür aber auch teilweise die Bewohner. Der "Widerstand" versucht dagegen anzugehen und von der "Ark" zu fliehen. Das ist die Geschichte in groben Zügen, großen Einfluss hat sie allerdings nicht. Rein storytechnisch gesehen ist "Brink" eher mau. Aber auf die Story kommt es bei diesem rasanten Spiel eigentlich auch nicht an. Die Story steckt den Rahmen ab und gibt den Konsumenten die Möglichkeit einer Einzelspielerkampagne (die aber auch online gespielt werden kann). Sie ist ein Beiwerk, aber nicht weiter wichtig.
"Brink" zieht seine Faszination vor allem aus den Multiplayermöglichkeiten und der Weiterentwicklung der eigenen Figur. Es gibt verschiedene Missionstypen, so z.B. das Halten verschiedener Punkte auf den Karten, Hackermissionen, Eskortmissionen und vieles mehr. Für alle Missionen bekommt man Erfahrungspunkte, die man in die Verbesserung seiner Spielfigur stecken kann. Spielt man eine Mission online, gegen echte Gegner, werden die Punkte noch erhöht.
So wird der Spieler langsam, aber doch bestimmt, dazu gedrängt das Spiel auch online zu spielen, um sich schneller weiterzuentwickeln.
Gerade ungebübte Spieler sollten die ersten Stunden aber offline verbringen und sich erst einmal einfinden. Denn "Brink" hat das neue SMART-System, mit Anleihen aus dem Parcours-Sport. So können die Figuren nun nahezu jeden Teil der Map erreichen oder auch erklimmen. Das muss man erst einmal können. Ein Wahlspruch des Spiels: Mehr bewegen, weniger schiessen. Das passt, aber das Bewegen durch die Karten will gekonnt sein. Wir haben am Anfang einige Eingewöhnungszeit benötigt.
Hat man dann einmal seinen Weg in die Welt von "Brink" gefunden, so entpuppt sich das Spiel als wahres Highlight, das vor allem Multiplayer-Fans anziehen wird. Eine rasante Spielmechanik, die den Spieler fängt und vor allem eine gut gemachte Entwicklungsmöglichkeit für die Charaktere. Schon allein deshalb greift man immer wieder zum Joypad, nur um seine Figur zu verbessern, zu entwicklen und neue Kleidung und Accessoires zu bekommen.
Fazit: "Brink" mischt das Genre in jedem Fall auf. Viele neue Ideen finden Anwendung und geben diesem Shooter ein völllig neues Gesicht. Während andere Shooter auf puren Realismus setzen, geht "Brink" den anderen Weg und nimmt sich selber nicht so ernst. Die Grafik ist fantastisch, das Spiel ist schnell und die Möglichkeiten riesig. "Brink" hat auf jeden Fall das Potential zum einem neuen Kracher in der E-Sport-Szene zu werden, denn wenn man es einige Zeit spielt, erkennt man den durchaus sportlichen Charakter des Spiels.
Gute Arbeit von Splash Damage, die sich mit diesen neuen Wegen eine Menge getraut haben. Hätten mal alle Entwickler so viel Mut.
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