Amos, der selbsternannte Münchener „Imperator Of Pop„, klingt als wäre er geradewegs aus den 70er Jahren in unsere Zeit katapultiert worden. Seine Mischung aus Discokugel-Sound und Funkpop ist musikgewordene Thromboseprophylaxe. Da bleint kein Bein still.
Der Sound wurde längst nicht neu erfunden aber äußerst wirksam aufbereitet und ganz neu interpretiert. Alles schon mal dagewesen, aber eben nicht in dieser Form.
Amos klingt unverbraucht und frisch und seine Musik locker und unbeschwert. Kein taktisches Kalkül um zwanghaft die gefühlte Vergangenheit in die Zukunft zu transportieren. Modern und alt zugleich verbindet Amos das Gestern mit dem Morgen. Das scheinbar ausgelutschen Disco-Image erlebt frischen Wind. Natürlich stilecht im Glitteranzug.
Es fällt schwer sich seiner Musik zu entziehen. Erst zuckt der Fuß, dann das Bein und ehe man sich versieht malt der Disco-Finger eine gedachte Linie zwischen Tanzfläche und Deckenbeleuchtung. Schwungvoll im Takt. Zündet sofort, wirkt schnell.
Zwei Tracks später ist das Wohnzimmer zum legendären Studio 54 umfunktioniert. Selbst die alte Dame von gegenüber hat wohl zuletzt in den 70ern so schwungvoll die Fenster geputzt.
Amos Musik ist eine echte Bereicherung für jede Party. Sein Debütalbum macht einfach Spaß und verliert sich zu keiner Sekunde im lieblosen Einheitsbrei. Überzeugender könnte man dieses vielleicht längst eingestaubte Genre nicht wieder aufleben lassen. Hier wird die Musik, der Stil und das Drumherum gelebt. Das hört man. Davon läßt man sich einfach gern mitreißen.
Im Internet werden zwei Songs aus seinem Erstlingswerk „Imperator Of Pop“ zum kostenlosen Download angeboten. Wer Amos also bisher nicht kennt, kann sich einen ersten Eindruck über die musikalische Qualität verschaffen. Weiter Hörproben bietet die MySpace-Page. Freunde des tanzbaren Funkpop sollten nicht daran vorbeikommen. Meiner Meinung nach ein echter Geheimtipp mit dem Potential zu einer aussichtsreichen Karriere. Liebe zur Musik die selbst den schmalzigen Glitteranzug schnell vergessen läßt.
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