Ganz am Anfang, als unser großer Sohn mir erstmals Minecraft zeigte, habe ich ihn ernsthaft ausgelacht. „Sowas spielt ihr heute? Mit so beschissener Grafik? Hahahahahaha…“
Irgendwie musste ich das Game aber dann doch mal testen und mittlerweile bin ich dem Klötzchenwahn verfallen. Und während man so durch die Welten läuft, kann allerhand passieren. Vor allem kann es sein, dass man sich verirrt, wenn man einfach munter drauf los läuft. Genau das ist mir passiert und es hat mehrere Stunden gedauert, bis ich wieder zuhause war.
Um es einmal kurz zu erläutern, ein richtiges Zuhause gibt es in dem Sinne ja nicht. Zu jeder Zeit kann man sich auf der Karte einfach ein neues Haus bauen und schon ist wieder alles in Ordnung. Ärgerlich ist es aber, wenn man in seinem ersten Haus Kisten voller Rohstoffe hat. Und genau so war es bei mir: Eine Homebase, mit jeder Menge Zeug, das man einfach wiederhaben will bzw. habe ich auch eine riesige Eisenbahn gebaut. Um es kurz zu machen: Neu bauen kam für mich nicht in Frage…
Die Welten sind unendlich groß
Als ich auf meine Reise ging, war ich dem Irrglauben aufgesessen, dass die Karte in Minecraft schon nicht soooooo riesig sein kann. Falsch gedacht, denn mit jedem Schritt, den der User macht, wächst die Karte ein weiteres Stück. Und wenn man – wie ich – mehr als drei Stunden ziellos umhergeirrt ist, dann kann so eine Welt schon mal unfassbar riesig werden. So riesig, dass es nahezu unmöglich ist bekannte Landmarken wiederzuentdecken.
Ich bin also zuerst mit dem Boot umhergereist, aber damit habe ich alles nur schlimmer gemacht, denn ich bin immer weiter und weiter in die falsche Richtung gefahren. Meine persönliche Minecraft-Welt dürfte nun mehrere Quadratkilometer groß sein. Ich schätze so ca. 1000 Quadratkilometer habe ich ca. durchwandert. Das aber nur am Rande, gehen wir nun mal auf die Hilfen ein, die ich euch geben kann.
Kompass und Karte sind dein Freund
Direkt vorweg: Bevor man auf eine groß angelegte Reise geht, sollte man sich mindestens mit einem Kompass bewaffnen. Diesen baut man aus einigen Teilen Redstone und Eisen, wie auch auf dem Bild zu erkennen ist.
Der Kompass zeigt immer auf euren Spawn-Point (da wo ihr auskommt, wenn ihr gestorben seid). Man muss einfach nur der roten Nadel folgen und ist – nach Stunden – wieder an seinem Spawn-Point angekommen.
Auch eine Karte kann sehr hilfreich sein. Eine Karte zeichnet für euch den Weg auf. An dem Punkt, wo ihr die Karte erstellt (aus Papier und einem Kompass) wird die Karte zentriert und sobald ihr loslauf, beginnt man mit der Aufzeichnung.
Die Karte deckt dabei ein Gebiet von ungefähr einem Quadratkilometer ab. Also ein recht überschaubares Gebiet. Baut man eine Karte, wenn man sich schon verlaufen hat, dann ist es eigentlich schon zu spät. Man sollte die Karte craften, bevor man auf einen Beutezug geht und dabei trotzdem nicht vergessen, dass sie nur einen sehr geringen Teil eurer Welt abbilden wird.
Nachteil beider Sachen: Wenn ihr euch verlaufen habt, dann kann es schwierig sein die Geräte zu craften. Vor allem der Kompass dürfte schwierig werden, denn meistens schleppt man ja nicht unbedingt Redstone und Eisen mit sich herum.
Fazit: Beides ganz hilfreich, aber wenn man sich so richtig verlaufen hat, eher nutzlos.
Sterben und respawnen
Legen wir die sicherlich einfachste Lösung direkt nach. Wenn es schnell gehen soll, dann lasst euch von einem Monster verhauen oder ersauft im Meer. Ihr werdet am Spawn-Punkt wiedergeboren und der ist immer in der Nähe eures Hauses. Habt ihr ein Bett gebaut und darin bereits geschlafen, dann werdet ihr an eurem bett wiedergeboren.
Mit Sicherheit die einfachste Variante, aber leider auch die mit den meisten Einbussen. Denn wenn man nur losgewandert ist, um Rohstoffe zu sammeln, dann will man diese ja auch behalten und nicht unterwegs verlieren. Lässt man sich „sterben“ dann liegen die Dinge am Punkt des „Sterbens“ und wenn man sich sowieso schon irgendwo verloren hat, dann ist es so gut wie sicher, dass man den Sterbepunkt und seine gesammelten Items niemals wiederfindet.
So war es also bei mir, ich hatte massenweise Zeug dabei und wollte alles, nur nicht draufgehen, denn alles sollte schön in meine Truhe wandern. Soll heissen: Sterben kam nicht in Frage.
Fazit: Wenn man nix in der Tasche hat, dann ist diese Möglichkeit die einfachste und schnellste. Ihr seid innerhalb weniger Minuten wieder an eurem Spawn-Point.
Für Verlorene: Das Karten-Tool „Minutor“
Wenn ihr so richtig am Arsch seid, so weit „away from home“ und zudem beladen mit allerlei Zeugs, so dass ihr nicht draufgehen wollt, dann bleiben nicht viele Möglichkeiten.
Entweder ihr rennt die nächsten Tage (anstatt richtig zu spielen) einfach durch die Welt und hofft darauf, dass ihr irgendwann den Punkt wiederfindet von dem ihr gekommen seid (was aber bei einer Wanderung von mehr als 20 Spielkilometern nahezu unmöglich ist, weil irgendwann macht sogar mal die Rüstung schlapp 😉 ) oder ihr versucht euch anderweitig zu helfen.
Und hier komme ich nun hoffentlich wieder ins Spiel. Ich habe aus meiner Verzweiflugn heraus ein kleines Programm installiert, dass sich Minutor nennt. Den Downloadlink werde ich euch natürlich nicht vorenthalten, klickt auf das + um den Link anzeigen zu lassen.
[toggle title=“Minutor – kostenloser Download“]
http://seancode.com/minutor/
[/toggle]
Minutor ist ein Programm mit dem man die Weltdatei anzeigen lassen kann. Die befindet sich üblicherweise im Ordner „World“ und man kann sogar Multiplayer-Welten damit anzeigen lassen. Ihr bekommt dann eine Draufsicht eurer Karte angezeigt, die in ungefähr aussieht wie in dem oberen Screenshot. Unter Umständen, je nachdem wie weit man gelaufen ist, kann die Karte mehrere Bildschirme groß sein.
Mit einem Shortcut kann man direkt zu seinem Spawn-Point springen, mit einem anderen soll man angeblich direkt zu seiner Spielfigur hüpfen. Anscheinend funktioniert das aber bei Multiplayer-Spielen nicht (bei mir ging es jedenfalls nicht).
Mit Minutor zurück nach Hause
Nun sind wir einen Schritt weiter: Wir sehen schon mal wie groß unsere Welt ist. Und nicht erschrecken, die Welten in Minecraft können nahezu unendlich groß sein, ein Ende in diesem Sinne gibt es nicht. Die Welt ist und wird jeweils so groß, wie weit ihr lauft.
Seid ihr also weit gelaufen, dann ist die Welt riesig 😉
Aber mit Minutor und einem guten Auge findet man relativ schnell sein „Zuhause“ wieder. Aus der Luft lässt sich das ja alles etwas besser überblicken. Nun müssen wir nur noch unseren Standort rauskriegen.
Weil es, wie oben erwähnt, bei MP-KArten (Welten) und Minutor anscheinend einen Bug gibt, der dafür sorgt, dass die Spielerposition nicht angezeigt wird, muss man eben tricksen.
Dafür bin ich nun folgendermaßen vorgegangen:
- ich bin zum nächsten großen Wasser gelaufen, habe dort in der Nähe einfach 64 Erde eingesammelt bzw. abgebaut und habe dann mit dieser Erde eine lange Brücke einfach ins Meer gebaut. Also quasi immer einen Block nach dem anderen. Muss nicht schön sein, am ehesten kann man das vergleichen mit einem Strich. Der Strich dient euch später auf der Minutor-Karte als Orientierung und darf daher nicht zu klein sein. 64 Stücke Erde nacheinander sind also schon gut 😉
- Alternativ eignen sich auch andere große Strukturen, Hauptsache sie sind groß genug, um auch aus großer Entfernung erkannt zu werden.
- Nachdem ihr euren Strich (Erde) gebaut habt, wechselt ihr nach Minutor und ladet dort eure jeweilige Welt.
- Nun sucht ihr in der Draufsicht nach eurem gebauten Strich und habt somit einen Anhaltspunkt, wo ihr euch gerade befindet und wie weit die Entfernung zu eurem Häuschen ist
- Nun schwimmt oder lauft ihr weiter in Richtung eurer Behausung.
- Solltet ihr unterwegs wieder die Orientierung verlieren, beginnt wieder bei Punkt 1 und baut euch einen neuen Orientierungsstrich.
Das ist sicher langwierig und für den ein oder anderen auch nervig. Aber wenn man wirkllich zurück will, ist das eine sehr sinnvolle Möglichkeit. Ihr solltet dabei natürlich auch immer abwägen, ob eure gesammelten Gegenstände so wertvoll sind, dass ihr sie unbedingt wieder mitbringen müsst. In meinem Fall waren das lauter Diamantwerkzeuge und eine komplette Diamantrüstung, die wollte ich beim besten Willen nicht irgendwo in der Welt verlieren.
Eine weitere Minutorlösung
Eine andere Möglichkeit wäre auch, dass ihr euch eine Truhe baut, all eure Gegenstände hineinpackt und danach beginnt ein Bauwerk zu erschaffen, dass man aus dem Himmel sieht. Meinetwegen zieht ihr einen großen Kreis um die Truhe oder ein großes Viereck. Wichtig ist, dass man das Ding auf jeden Fall sieht. Ich schlage hierbei eine Kantenlänge von mindestens 20×20 vor, besser 32×32.
Schmeisst nun die Klamotten in die Truhe, geht sterben 😉 und danach wieder auf die Suche, um eure Sachen aus der Truhe zu retten 😉
Fazit
Ich hoffe ich konnte dem ein oder anderen Verirrten mit dieser Anleitung helfen. Ich bin gestern Nacht daran halb verzweifelt und habe nun unzählige Stunden mit sinnlosem Suchen verbracht. Allerdings war mein gröter Fehler nicht zu wissen, dass die Welten größer werden, umso mehr man herumläuft 😉
Dieses Wissen hätte mir Stunden ersparen können 😉
Ich freue mich auf eure Kommentare und Anregungen. Habt ihr bessere Ideen, dann lasst es mich wissen und teilt eure Ideen mit uns. Danke!
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