Auch wenn wir das hier eher selten tun, so ist es endlich mal wieder an der Zeit auch mal zu einem aktuellen Thema Stellung zu beziehen und eine eigene Meinung zu verkünden. Dabei möchte ich an dieser Stelle auf den derzeit ganz großen Hype der „Free 2 Play“-Spiele kommen, die nun „das nächste große Ding“ der Spielebranche werden sollen…
Vor allem im Zuge der Gamescom hat diese Modell noch einmal ordentlich Wellen geschlagen, denn „Free 2 Play“ war DAS Thema auf der deutschen Spielemesse. Und alle großen Spielehersteller lassen sich davon scheinbar total beeindrucken.
So hat zum Beispiel EA Games reagiert: „Command & Conquer Generals 2“ sollte mal ein Vollpreisspiel werden, mit einer echten Kampagne. Nun wurde auf der Gamescom 2012 veröffentlicht: Generals 2 wird Free 2 Play. Und eine Kampagne, also ein Einzelspielermodus wird seinen Weg – erst einmal – nicht ins Spiel finden.
In meinen Augen ist „Free 2 Play“ eher ein „Pay 2 Play“ bzw. wie andere es sagen „Pay 2 Win“. Ganz sicher funktioniert dieses Geschäftsmodell nur, wenn Spieler bereit sind, für kleine Dinge innerhalb des Spiels zu bezahlen. Seien es nun bessere Waffen oder andere Specials. Zudem kann man davon ausgehen, dass spezielle Inhalte (meinetwegen eine Einzelspieler-Kampagne) nun einfach später gegen Bares gekauft werden können.
Somit basteln sich die Hersteller einfach eine eigene Cashcow, die man immer und immer wieder melken kann.
Und darum geht es auch. Das Schlimme: Alle wollen uns dieses beknackte Modell als „gönnerhaft“ verkaufen. Die Spieleindustrie wird ja plötzlich soooooooo verdammt nett…is klar.
Eher denkt man wohl: Die „blöden“ Spieler werden schon darauf hereinfallen. Und spätestens, wenn es in Multiplayer-Partien nahezu unmöglich wird, gegen Gegner zu gewinnen, die für Inhalte bezahlen (und somit einfach deutlich stärker und besser werden / sind), wird es einige anreizen, auch Geld nachzuschiessen. Und so dreht sich die Spirale immer weiter. Es geht dabei dann bald weniger um Spielen und Können, sondern nur um den dickeren Geldbeutel. Und darum, dass die Firma eben möglichst viel verdienen will. Dabei kann man sich theoretisch jeden Tag neuen Käse ausdenken, denen man den Mäusen hinwirft. Da sind Millionen drin, gegenüber einem Spiel, was der Spieler eben nur einmal kauft und bezahlt. Ganz nebenbei trocknet man somit natürlich auch den Gebrauchtmarkt aus, der vielen Herstellern ja sowieso ein Dorn im Auge ist (siehe Online-Pass von EA).
Die Yerli-Brüder jazzen das Modell, das vor allem durch Facebook-Games bekannt wurde, zum großen Hype hoch. In erster Linie, weil sie mit Crytek nun ganz darauf setzen wollen. Oftmals macht es aber eher den Eindruck, als wenn sie selber unsicher sind und genau deshalb massive Werbung fahren müssen.
Cevat Yerli machte im letzten Interview den Eindruck, er wolle Sony und Microsoft belehren, Konsolen seien am Ende…
….das werden wir ja spätestens dann sehen, wenn die neuen Konsolen erscheinen und wenn dann die Leute von diesem neuen Hype-Geschisse namens „Free 2 Play“ so richtig die Nase voll haben.
Sollte sich das Modell durchsetzen, wovon ich aber nicht ausgehe, dann kann man nur allen Gamern an die Hand geben: Nehmt so viel kostenlos mit wie ihr könnt und bezahlt bloß nicht einen Pfennig. Man hat dann zwar vielleicht nicht unbedingt Langzeitspaß mit einem Spiel, ihr könnt ja aber hunderte testen 😉
Und hoffentlich fällt den Herrschaften dann irgendwann auf, dass wir uns nicht komplett verarschen lassen!!!
Ich freue mich, wenn ich mit diesem Beitrag ggf. zu einer Diskussion anregen kann und ich würde mich über zahlreiche Meinungen freuen. Steheich mit meiner Meinung alleine da oder gibt es jemanden, der meine Sichtweise teilt?
Gibt es vielleicht sogar Befürworter dieses Modells oder finden sich gar Spielehersteller, die an dieser Stelle bereit wären für eine Diskussion mit den Spielern?
Ich freue mich auf zahlreiches Feedback!!!
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