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Kastelruther Spatzen reagieren auf BILD-Artikel

In ihrer gestrigen Ausgabe berichtete die BILD-Zeitung, dass die bekannte Volksmusikband „Die Kastelruther Spatzen“ angeblich nicht selbst ihre Instrumente auf den Alben spielen würden.  Bekannt gemacht habe das ihr ehemaliger Produzent Walter Widemaier.

Pikant dabei: Widemaier bringt in wenigen Wochen ein Buch auf den Markt mit dem Titel „Wenn die Berge nicht mehr schweigen“ und vermutlich nutzt er die BILD somit nun als kostenlose Werbungsplattform. Da machtes natürlich Sinn mit einem fetten Skandal aufzuwarten.

„Der Erfolg der Band ist auf einem Riesenschwindel aufgebaut“, sagt der einstige Produzent, der maßgeblich am Erfolg der band beteiligt war und der auch als Erfinder der Spatzen gilt. Scheinbar hat er nun genug Kohle gescheffelt so dass er seinen einstigen Kollegen einen Dolch in den Rücken stossen kann.

„Nur die Stimme von Sänger Norbert Rier ist echt. Sonst nichts. Ich habe den Betrug immer für mich behalten, aber ich kann nicht länger mit dieser Lüge leben. Der Erfolg der Spatzen, ihre Gold- und Platin-Auszeichnungen, die 13 Echos – ALLES IST ERSCHWINDELT“. Das gab er der BILD-Zeitung zu Protokoll. Auf die Frage, wer den statt der Spatzen gespielt habe, sagte er: „Das waren hervorragende Studiomusiker. Ich selbst habe von Beginn an Trompete geblasen, der Gitarrist von Howard Carpendale und der Schlagzeuger der ‚Söhne Mannheims‘ waren auch mal dabei. Aber niemals einer von diesen Bierzeltmusikanten, die sich Spatzen nennen.“

Das hat gesessen.Aber die Kastelruther Spatzen reagierten sofort auf den angeblichen „Schunkel-Schwindel“.
Sänger Norbert Rier dazu: „Es gibt immer wieder Wegbegleiter, die aus Eigeninteressen den Kastelruther Spatzen schaden wollen und das ist für uns eine große persönliche Enttäuschung.“

Fakt ist, das hat nun auch die Plattenfirma in einem Statement bekannt gegeben:

Die Studioaufnahmen der Kastelruther Spatzen wurden immer hochwertig produziert. Er wurde mit Tontechnikern und Arrangeuren gearbeitet und wie bei allen professionellen Produktionen wurden auch Studiomusiker eingesetzt. Das ist weltweit und über alle musikalischen Genres üblich und rechtfertigt auch den Beruf des Studiomusikers. Die mitwirkenden Musiker wurden immer im CD-Booklet veröffentlicht und sind dort nachzulesen. Es war immer Anspruch aller Beteiligten, die Lieder erstklassig zu produzieren und nicht zuletzt Walter Widemair hat das in seiner Funktion immer forciert.

Tatsache ist, dass die Kastelruther Spatzen mit dieser Aussage vollkommen Recht haben. Es ist in der Musikbranche oftmals ein völlig normales Vorgehen, dass Studiomusiker auf den Alben von bekannten Künstlern mitwirken, so wie eben auch ein Großteil der Songs von professionellen Songschreibern entwickelt werden.

Von der Punkband, bis hin zu Dance- und Popacts, im Schlager, völlig normal, dass Studiomusiker an den Aufnahmen mitwirken. Tatsächlich hätte deren Job ja keinerlei Berechtigung, wenn es niemanden gäbe, der ihre Dienste in Anspruch nimmt.

Daher ist der sogenannte „Schunkel-Skandal“ nicht mehr als eine große, aufgeblasene Luftnummer mit der einerseits die BILD Schlagzeilen macht und Walter Widemaier Werbung für sein Buch.

Aber es ist seinerseits hochgradig unfair, das heutzutage völlig normale Vorgehen in der Branche als Etikettenschwindel seitens der Kastelruther Spatzen anzuprangern. Erstens hat der daran mitgewirkt und mitkassiert und zweitens gibt es unzählige andere, bekannte Bands, bei denen es nicht ein bisschen anders läuft. Wer nicht völlig auf den Kopf gefallen ist, der dürfte an dieser Geschichte auch nichts „Enthüllendes“ gefunden haben.

Die ganze Musikbranche, inklusive Fernsehen und Zeitungen, ist ein einziger großer Schwindel. Nichts ist so wie es scheint und eigentlich weiß man das heute, oder?


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