Autor: Christel / Fotos: Conny & Anna
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Heute bin ich auf dem Weg nach Berlin. Und ich gebe fast beschämt zu: schon wieder zu einem Konzert mit Thomas. Aber dieses Mal mache ich den langen Weg nicht nur seinetwegen, obwohl es mit dem „Phänomen Godoj“ zu tun hat: „Danke Tom; Du hast wundervolle, interessante Leute zusammengebracht und Freundschaften gestiftet. Weißt Du eigentlich davon?“ Nicht nur Manu und ich denken tief im Innern, dass wir uns schon Jahrzehnte kennen!
– Am Eingang: Voreingenommene Beobachter würden sich wundern – wo sind die kreischenden Teenies?
– Stattdessen: Kinder, Frauen und Männer von 7-70, Vorfreude ins Gesicht geschrieben, sich umarmend (einige kennen sich schon aus den besagten Treffen und ersten Konzerten), erwartungsvoll miteinander schnatternd, scherzend, lachend und trotz Gedränge gut gelaunt; Die ‚Mitgeschleiften‘ eher staunend, was da abgeht.
– Endlich Einlass, das Schubsen hält sich in Grenzen und wir können uns in Ruhe einen Platz auf der Empore sichern, mit einem tollen Überblick über die Bühne
– Beginn: die Vorband, längst keine Unbekannte mehr, erscheint auf der Bühne, mit großem Beifall begrüßt.
– Tolle Einleitung, die sympathische Rockröhre Jini scheint sich mit guten Songs die Seele aus dem Leib zu singen, nimmt mit Blicken und Gesten Kontakt zum Publikum auf und erinnert sich nach dem Konzert sogar genau an die Gesichter derer, die ihr zugejubelt haben. „Ihr habt doch da oben rechts gestanden. Ich hab’ Euch gesehen!“
– Die mit 3500 Plätzen ausverkaufte Columbia Halle ist bereits richtig eingeheizt. Die beiden Bands können stolz auf sich sein: Berlin, das ist die Feuertaufe!
– Gute Stimmung, dann endlich unsere Jungs einer nach dem anderen auf der Bühne erscheinend und sich in das lange, etwas andere Intro einklinkend,. Ganz zum Schluss auch Thomas, wieder startend mit der bereits geschilderten Setliste, ein Programm, das auch bei mehrmaligem Zuhören durch seine Spontaneität immer wieder anders wirkt.
– Großes Zittern: wird die Stimme durchhalten? Die Erkältungen sind Thomas und René noch anzumerken und bei den ersten Songs sehen wir uns mehr als einmal besorgt an. Werden die Presseleute das auch merken, oder wird die gute Stimmung diese Anfangsschwierigkeiten überdecken?
– Und jetzt „Liebe zur Sonne“, mit unglaublicher Intensität, fast in Ekstase vorgetragen und obwohl es bisher nicht unbedingt mein Lieblingslied gewesen ist, diese Performance haut mich um. Ich kann nur immer wieder denken: “ … und ich flog in Dein Licht…“ Thomas ist ein Magier auf der Bühne und hat mich total verzaubert.
– Der unplugged Teil (vor dem auch gestandene Bands Mordsrespekt haben) ist wieder so genial, dass er auch die größten Zweifler an der Qualität dieses Teams überzeugen muss. So viel Gefühl in Thomas Stimme, die Songs, die am besten zu ihm passen und Musiker, die ihn tragen – und doch könnte man auch Keyboarder Dan, den Gitarristen Sebastian, René und Bonny, Didge-Tom, sowie Torsten an den Drums, könnte man allein der Band stundenlang zuhören. Das rockt, das hat Emotion und klingt einfach grandios im Zusammenspiel.
-Bei Urke steigt die Stimmung in der Halle auf den Siedepunkt, bis zur letzten Reihe rockt jeder mit, die Arme in der Luft wird gehopst, und wenn wir alle den polnischen Text könnten, niemand würde sich aufhalten lassen, lauthals mitzusingen. Bonny zwinkert uns zu und winkt mit einer kleinen Handbewegung hat er wirklich uns gemeint? Ja – als wir ihn zum Schluss noch in der Halle treffen: „Natürlich habe ich Euch gesehen, habt Ihr nicht gemerkt, dass ich Euch gewunken habe?“ Sie alle kennen Ihre Fans schon, lächeln, wenn sie bekannte Gesichter sehen – die Freude in ihren Augen ist echt.
– Thomas Moderation zur „Teilnahme an dieser Fernsehsendung“ ist – Godoj sei Dank – kurz; dafür steigen die Emotionen bei der Erinnerung an einen seiner stärksten Songs „Chasing Cars“ und seinem Dankeschön an seine Fans, die alle zum Hörer griffen und für jeden Anruf 50 Cent opferten, etwas, das er nicht für selbstverständlich erachtet.
– Das mitreißende „Suspicous Minds“ soll das Ende seines Auftritts ankündigen – das natürlich wieder nicht das wirkliche Ende ist. Als Zugabe gibt er wieder ein „Duett“ mit dem (grölenden) Publikum: „Helden gesucht“ und ganz zum Schluss das immer wieder begeisternde, rockende „Let It Be“ mit einem wie ein Derwisch durch die Halle tobenden Tom. Arme Securities!
– Alles in allem auch für die noch nicht thomatisierten ein gelungenes Konzert und viele neue Anhänger, die sich weitere Karten sichern werden.
Die ausverkauften Konzerte gleich zu Beginn der Tour und die Begeisterung nach den
Konzerten – selbst im kühlen Norden – beweisen das Charisma und die ungeheure Zugkraft des etwas anderen Casting-Idols. Da ist keine Sternschnuppe vom Bohlen’schen Himmel gefallen, sondern ein sympathischer Rocker mit demPotenzial, auf Dauer ein Rockstar (ohne Starallüren) zu werden, der hart, konsequent und mit unendlicher Liebe zur Musik zusammen mit seiner Wahnsinnsband (ein Dreamteam!) daran arbeitet, von Gig zu Gig besser zu werden, der wirklich alles bei seinen Auftritten gibt. Der die Nähe seiner Fans sucht, weil er weiß, dass sie ihn lieben und ihn auf einer großen Woge der Begeisterung weiter tragen werden: „Erst kommt die Flut – und dann Wellenreiten!“ (Song: Plan A)
Didgeridoo-Battle Thomas Godoj Konzert-Berlin (Video: Patti)
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