Rob Thomas und Matchbox 20 gehören für mich zu den besten Band bzw. Künstlern unserer Zeit. Mit ihrem Debütalbum und der damaligen Single „Push“ haben sie mich gefangen. Seitdem gehört ihr erstes Album zu den absoluten Highlights meiner Plattensammlung. Nur um Matchbox20 zu sehen habe ich mir damals eine Karte für Rock am Ring gekauft (um sie dann schlussendlich doch nicht zu sehen, weil man der Band unterwegs das Equipment geklaut hatte).
Rob Thomas ist aber nicht nur ein einzigartiger Sänger, sondern auch ein außergewöhnlicher Songschreiber, der erst kürzlich zum Songwriter des Jahres gewählt wurde.
Mit „Cradlesong“ veröffentlicht Thomas sein zweites Soloalbum. Ganz ehrlich muss ich sagen, auch wenn Rob Thomas für mich gewissermaßen ein Held ist, dass mich sein erstes Soloalbum „Something To Be“ aus dem Jahre 2005 absolut nicht überzeugt hat. Zwar hat es genau den Nerv des Mainstreams getroffen, aber mir gefiel es bis auf wenige Lieder nicht.
Zu poppig, zu sehr Justin Timberlake. Einfach nicht das, was ich von dem Matchbox20 Sänger erwartet hätte.
Mit seinem zweiten Soloalbum schlägt er wieder komplett neue Töne an: „Ich will nicht immer wieder dasselbe Album machen. Ich möchte nicht nur in den Texten ausdrücken, wo ich mich zurzeit als Mensch befinde, sondern auch stilistisch die Zeit fassen, in der ich lebe. ‚Cradlesong‘ klingt anders als alles, was ich vorher gemacht habe, und das war mir sehr wichtig.“
Ja es klingt in der Tat anders. Es klingt nach Rob Thomas, ganz klar. Schon beim ersten Hören wird das klar, aber es klingt eben diesmal nicht so poppig wie der Vorgänger. „Cradlesong“ hat einen rockigeren Einschlag und klingt teils sehr perkussiv. Thomas hat in seinem eigenen Kellerstudio eben viel experimentiert. So basiert ein Großteil der Songs auf einem simplen Drumcomputer, den der Songwriter als Unterstützung laufen ließ. Mit den gesammelten Ideen ging es dann gemeinsam mit Matt Serletic ins „richtige“ Studio, um dort die Einfälle in gute Musik umzusetzen. Serletic ist schon seit der ersten Matchbox20-Platte als Produzent für die Band tätig und hat zudem großen Anteil am Sound und den Songs. So war es nahe liegend, dass er auch diesmal wieder mit Rob Thomas zusammenarbeitete. Viele Songs auf „Cradlesong“ haben Thomas und Serletic gemeinsam geschrieben und erarbeitet.
„Cradlesong“ ist eines dieser Alben, das erst beim zweiten, möglicherweise sogar dritten Hören das Gehirn infiziert, im Fachjargon auch „Grower“ genannt. Es wächst mit jedem Hören. Absolute Perlen sind die erste Single „Her Diamonds“ oder auch „Someday“. Aber auch Knaller wie das um einen Akkord gebaute „Fire On The Mountain“ machen „Cradlesong“ zu einem schönen Stück Musik. Da ich mich ja hier an mehreren Stellen immer wieder auf Matchbox20 bezogen habe: Bei „Cradlesong“ werden vermutlich auch die Fans der Band wieder erfreuter sein. Auch wenn es ein Soloalbum von Rob Thomas ist, diesmal merkt man wenigstens, dass es sich hierbei um den Sänger von Matchbox20 handelt. Einige der Tracks auf dem neuen Album hatten auch der Band ganz gut zu Gesicht gestanden. Meiner Meinung nach…
Ab morgen steht die neue Platte in den Läden und natürlich auch bei Amazon. Wer vom Solodebüt „Something To Be“, ähnlich wie ich, ein wenig abgeschreckt war, der sollte Thomas nun eine zweite Chance geben, denn „Cradlesong“ ist ein wirklich gutes Album mit starken und sehr persönlichen Momenten. Die erste Single „Her Diamonds“ steht schon seit dem 12. Juni in den Läden.
Anbei noch ein nettes Video zum Song „Her Diamonds“ der ersten Single aus dem zweiten Soloalbum „Cradlesong“ von Rob Thomas, live performt in der Ellen Show…
Viel Spaß damit.
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