Zugegeben, eine objektive Bewertung meinerseits ist nicht zu erwarten wenn es um die lebende Alternative-Country-Legende Jeff Tweedy und seine Band Wilco geht. Seit vielen Jahren begleiten mich nun die Alben dieser fantastischen und ideenreichen Band. Die letzte Platte „Sky Blue Sky“ aus dem Jahr 2007 ist inzwischen eine der wichtigsten Platten meiner persönlichen Sammlung. Wilco waren schon immer die Grenze zwischen absoluter Innovation und Gewohnheit. Weniger ist immer öfter mehr. Diesen Grundsatz beherrschen Jeff Tweedy, John Stirratt und Co quasi aus dem FF. Mit der neuen Platte „Wilco (The Album)“ setzt die Band erneut ein dickes Ausrufezeichen.
Ehrlich gesagt hat das neue Wilco-Album nicht sofort gezogen. Doch genau das macht diese CD so stark. Ein Gesamtkunstwerk, dass seine volle Bandbreite erst nach mehreren Runden im CD-Player entfaltet. Anders als der Vorgänger „Sky Blue Sky“ der von Beginn an die Aufmerksamkeit des Hörers unweigerlich auf sich zieht. Ich habe mich schon im Vorfeld auf den Release gefreut und wurde im Nachhinein glücklicherweise nicht enttäuscht. War eigentlich auch nicht anders zu erwarten.
Schon im Oktober 2008 begann die Studioarbeit an den insgesamt elf neuen Tracks. Zwischendurch musste die Band die Arbeit jedoch immer wieder für Nebenprojekte unterbrechen. Neben einer gemeinsamen Tour mit Neil Young arbeiteten Jeff Tweedy und seine Jungs auch am Projekt „7 Worlds Collide“ mit. Obwohl die Band die Aufnahmen zunächst im bandeigenen Studio begann, fanden sich die Musiker schon kurze Zeit später in den Weiten Neuseelands wieder. Beflügelt von den Aufnahmen für „7 World Collide“, die ebenfalls in Neusseland stattfanden.
Das Ergebnis haut nicht nur eingeschworene Fans wie mich aus den Socken. Auch in meinem Freundeskreis findet das neue Wilco-Album immer größeren Anklang. Sogar bei Leuten die derartiger Musik eher kritisch gegenüber stehen. Ich sag es ja, an dieser Platte kommt man nicht vorbei. Demzufolge wäre es müßig hier einzelne Songs hervorzuheben. Als zentralen Punkt des Albums würde ich aber dennoch den Song „You Never Know“ anführen. In der Mitte des Albums platziert, scheint sich der Rest um diesen einen Song zu spinnen. Mein Tipp: Reinschmeißen und durchhören!
YouTube-Video: Wilco – You Never Know
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