Wenn man mir vor einem Jahr gesagt hätte, dass ich irgendwann mal den Zugang zu MetalCore (oder auch Screamo) finden würde, dann hätte ich das sicher nicht geglaubt, aber so kann sich ein Soundgeschmack auch anpassen 😉
Nachdem ein Kumpel mich mit den Sounds von Sonic Syndicate und Asking Alexandria „bekannt machte“ öffnete sich mir eine neue Welt. Ich kann den Sound zwar nicht immer hören, da das wirklich alles bretthart ist, aber ab und an ist es eine gelungene Abwechslung.
Umso mehr habe ich mich nun um das neue Album „Blitzkreuz“ von Callejon gefreut, das ganz unverhofft in meinem Briefkasten lag. Ich gebe zu, Callejon waren mir bis dato vollkommen unbekannt und ehrlich gesagt habe ich die Platte nur angehört, weil das Artwork so geil war (gemein, ne?). Denn eigentlich hatte mich der Rammstein-Vergleich im Begleitschreiben ein wenig abgeschreckt. Mit Rammstein haben Callejon aber so gar nichts zu tun.
Nachdem ich mir nun ihre alten Sachen angehört habe, kann man sagen, dass sie ihren Weg konsequent fortsetzen: Fetter Metalcore mit Screamo-Passagen, ab und an wird in den Refrains sogar mal richtig gesungen. Und diese Refrains laden dann sogar zum Mitsingen ein, weil die Melodieführung einfach ist und die Textpassagen es erlauben, dass man als Hörer direkt einsteigen kann.
Wobei ich an dieser Stelle bemerken möchte, dass die Lyrics eine der Schwachstellen des Albums sind (so empfinde ich es jedenfalls). Teils wirken sie konstruiert und wenig authentisch. Daraus hätte man einfach mehr machen können. Wobei man zur Entschuldigung sagen muss, dass man wiederum vieles sowieso nicht versteht, Screamo eben 😉
Sehr hervorzuheben ist dafür wieder der Sound des Albums, der absolut fett klingt. Callejon müssen sich zu keiner Zeit hinter großen und teuren US-Produktionen verstecken,. Gitarrensounds sind druckvoll und auch das Drumkit peitscht mit einem Wahsinnssound durch die Songs.
Callejon ist seit dem Wochenende nun zu meinem Wecksound mutiert, morgens im Auto geht die CD an den Start und macht mich erst einmal so richtig wach. Und jedes Mal stelle ich mir dabei die gleiche Frage: Wie lernt man es, so eindringlich zu „screamen“ ohne schon nach zwei Liedern zu kotzen?
Ich hab mich nun selbst einmal versucht, als Screamo-Sänger…im Auto….aber ich komme nicht mal im Ansatz so hoch. Das ist schon, auch wenn es manche anders sehen, eine enorme Leistung. Musste einfach auch mal gesagt werden.
Fazit: Callejon haben mit ihrem neuen Album „Blitzkreuz“ ein wirklich hervorragendes Werk abgeliefert, das meiner Meinung nach in Deutschland derzeit seinesgleichen sucht. Wie schon weiter oben erwähnt, müssen sich Callejon nicht hinter US-Bands wie z.B. The Devil Wears Prada, Parkway Drive oder eben auch Asking Alexandria verstecken. Hervorzuheben ist dabei sogar noch, dass Callejon ausnahmslos in deutscher Sprache singen. Das macht sie einzigartig.
Ich bin sicher, wir werden noch viel von dieser Band hören, nur leider nicht auf 1Live 😉
Meine persönlichen Anspieltipps:
„Porn From Spain 2“
„Koyote U.G.L.Y.“
„Blitzkreuz“
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