Seit dem vergangenen Wochenende hat Deutschland wieder eine Sendung bzw. Show bekommen über die am Montag in den Büros landauf landab geredet wird. Eigentlich hat es ja nie jemand gesehen, aber irgendwie schauen es doch alle an. Die Rede ist von der Castingshow "Das Supertalent", die am Freitag in ihre fünfte Staffel startete. Insgesamt auf 15 Folgen ist die Staffel angesetzt, die ersten beiden durften wir am Wochenende anschauen.
Viel Neues gabes nicht, die Show bleibt ihrem Konzept treu, jede Menge Absurditäten, aber auch jede Menge echter Talente gab es wieder zu sehen. Da war zum Beispiel Sven Müller, der in Teilen an den Briten Paul Potts erinnerte: Nicht unbedingt das was man einen "Schönling" nennen würde und gesegnet mit einer fantastischen Stimme. In Anbetracht dessen, dass auch diese Staffel wieder kurz vor Weihnachten endet, ist davon auszugehen, dass Sven Müller zu den Finalkandidaten gehören wird und da sogar durchaus realistische Chancen hat. Abgesehen davon, dass er wirklich singen kann, ist es genau das was RTL und was auch die Zuschauer sehen wollen: Gefühlsduselei, und Menschen, denen es auf den ersten Blick noch schlechter geht als einem selber und denen dann auf einmal das vermeintlich große Glück ins Auge sieht.
Auch herzzerreissend: Der kleine Ricky Kam spielt mit fünf Jahren unglaublich gut Klavier und rührt dabei nicht nur die Jury zu Tränen. Hervorzuheben auch der gesangliche Auftritt von Desireé Capaldo, die aber im Einspieler doch auf die Tränendrüse drücken muss. Oder das Ehepaar Sos und Victoria Petrosyan, die mit einem Zaubertrick kamen. Victoria kann sich unglaublich schnell umziehen und beide machten daraus eine tolle Show, in deren Mittelpunkt der vollkommene Körper von Victoria stand.
Sie alle gehören zu den Kandidaten, denen Talent nicht absprechbar ist, den Menschen, die tatsächlich in solch eine Show gehören (wenn es sowas schon unbedingt geben muss).
Aber es gibt auch die Kehrseite, aber gerade sie macht die Show eben interessant. Der Mensch will eben Brot und Spiele, will unterhalten werden. Und dazu gehören Menschen wie die Pornodarstellerin Aische aus Berlin, die mit einem perfekten Körper verzaubert und den Erlkönig stöhnt. Oder der ganze tiefe Sumpf: Spaghetti in love….hier war allen Beteiligten der Ekel in den Augen anzusehen. Sebastian und Michaela, nicht gerade mit Schönheit gesegnet, zeigten, wie man Spaghetti vom Bauch des Partner isst. Absolut ekelhaft. Was daran auch nur ansatzweise als Talent bezeichenbar war, ist fraglich. Vielleicht waren die beiden der Meinung, dass Nudel kochen dazu gehjört, denn eigentlich hätte man damit gerechnet, dass die beiden nicht einmal einen Topf auf den Herd stellen können….
Das Supertalent erfindet sich auch in seiner fünften Staffel nicht neu, aber wie schon zuvor, ist es genau das was die Menschen sehen wollen. Absurditäten, skurriloe Menschen, vollkommene Idiotnen und dazwischen einige echte Talente. Warum auch nicht?
Schreibe einen Kommentar