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Die Söhne Mannheims und Xavier Naidoo im Interview – Teil V

Gibt es auf der DVD eine Art „Outtakes“ von den Dingen, die zwischen den Songs erzählt wurden?
Michael:

„Wenn man die DVD mit den 25 Songs anschaut, muss man jetzt nicht unbedingt auch noch so viel zwischendurch erzählen, sondern die Musik einfach sprechen lassen. Und da ist sicherlich, was die Übergänge und Ansagen angeht, weniger mehr.“

Nach dem ganzen Stress habt ihr sicher wild gefeiert, oder?
Michael:

„Ja es gab eine Afterhowsparty. Man kann nicht von der Bühne gehen und gleich ins Bett fallen. Einen gewissen Cool-down-Effekt braucht man dann natürlich schon. „

Das Ganze ist ein sehr optisches Thema gewesen also prädestiniert für eine DVD. Wieso gibt’s dann noch eine CD-Veröffentlichung, die dann auch noch früher ist?
Michael:

“ Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand MTV-Unplugged aufgezeichnet und keinen CD-Tonträger veröffentlicht. Natürlich steht die Musik im Vordergrund, wäre ja auch schlimm, wenn es nur der Optik wegen aufgezeichnet werden würde. Deswegen war für uns von vornherein ganz klar, dass es eine DVD geben wird.“

Gibt es denn Unterschiede zwischen CD und DVD-Material?
Michael:
„Es gibt quasi von jedem Song drei Mixe. Es gibt einen Mix für die CD, es gibt einen etwas unterschiedlicheren Mix für die DVD mit Bild und dann gibt es natürlich noch einen Surround-Mix. Da lassen wir uns nicht lumpen.“

Der 5.1-Mix ist ein „echter Mix“ und kein „hochgerechneter“, oder?
Michael:

„Also bitte! Also sowas! Die Frage beantworte ich gar nicht! – Deswegen kenn ich jetzt auch jeden Ton und weiß über alles Bescheid. Also nein, nein. Ich muss mir alle drei Mixe anhören und da wird nichts gerechnet, sondern tatsächlich ganz genau überlegen, wo schicken wir bei den fünf Boxen welches Signal hin. Das ist nicht so ganz einfach aber wir haben es ja schon mal gemacht und da faken wir nicht lange rum oder jetzt nur die Ambience nach hinten oder der Applaus kommt dann von hinten und sonst kommt gar nichts… Nee, nee. Das machen wir nicht. Früher waren wir, was die Surroundmixe angeht, noch etwas experimentierfreudiger. Da wurden dann wilde Fahrten gemacht: einmal rund um und so. Wir sind jetzt erwachsen geworden und überlegen uns ganz genau, ob jetzt was nach hinten gelegt werden muss oder nicht und ob das Harmonium von hinten links kommen soll oder ob wir uns das dann schenken und einfach nur gemütlich die Ambience nach hinten legen. Aber das interessiert ja eh keinen Menschen hier [lacht]. Also wir haben uns das ganz genau überlegt, für die Leute die dann wieder Emails schreiben, weil ihnen irgendwas nicht passt am Mix: wir haben uns ganz genau überlegt warum was wie wo in welchem Speaker sitzt. Nein, nein, es ist kein Zufall. Diesmal nicht…“

 

Wie sind denn die ersten Reaktionen auf eure neuen Sachen?
Henning:

„Auf dem Weg hierher habe ich im Taxi gesessen. Der Fahrer war ein junger Mann, so um die vierzig, der seine Schlagzeugstöcke neben sich hatte und es lief ein Rock- Sender mit Manfred Mann und Status Quo-Geschichten. Und das ist wirklich kein Scherz, plötzlich macht es ‚krrrk, ohne dass jemand das Radio angefasst hatte und da lief genau der Song. Und er sagte: ‚Ah, das ist ja geil!‘ Als der Song vorbei war machte es ‚krrrrk‘ und dann lief Manfred Mann weiter [allgemeines Lachen]. – Für mich persönlich ist es so, dass die Wahrnehmung und die emotionale Bindung zu diesem Song wachsen, umso öfter ich ihn höre. Obwohl man eigentlich denken müsste, der kommt einem wieder zu den Ohren raus nach der langen Zeit, die man den geprobt hat. Das liegt natürlich auch daran, dass da so viele verschiedene Facetten enthalten sind. Die Resonanzen aus meinem Umfeld sind auch alle durchweg positiv.“

Es war ja tatsächlich ziemlich lange recht still um euch. Was habt ihr in der Zwischenzeit gemacht?
Michael:
 
„Wir haben an neuem Material gearbeitet, ‚Das hat die Welt noch nicht gesehen‘ ist in dieser Zeit entstanden. Wir waren auf Empfehlung von Henning zweimal in Münster im Studio. Betriebsurlaub sozusagen. Das hat uns sehr gut getan, sowohl bandintern als auch für die Zwischenmenschlichkeit und die musikalischen Angelegenheiten.

Ralf:
„Ich glaub auch, dass wir unsere Arbeitsweise ein bisschen verändert haben. Wir haben relativ viele Songs gemeinsam in Münster erarbeitet und damit auch einen neuen Weg eingeschlagen.“

Ich hoffe ihr hattet Spaß mit diesem sehr langen und eindrucksvollen Interview und in die Arbeit der Band.
Vielen Dank an Löwen Digital, die uns dieses Interview freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.


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