Am heutigen Freitag verlassen wir mal wieder ein wenig die Gefilde der Musik und berichten über ein derzeit sehr diskutiertes Thema unter jungen Menschen. Da ich weiß, dass diese Seite vor allem von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen gelesen wird, möchte ich das Thema heute aufgreifen. Vor allem auch deshalb weil mein / unser Sohn gerade stark mit der Problematik zu kämpfen hat. Und zwar so stark, dass meine Frau ihn abends wieder ins Bett bringen muss. Er ist 11 Jahre alt…
….er hat, wie so viele andere von euch den Kettenbrief von Fidalgo via SchülerVZ erhalten und hat nun tierische Angst, dass Fidalgo tatsächlich in oder neben seinem Bett auftaucht. Und ich denke mal, dass es vielen anderen von euch ähnlich geht. Man tut ja immer so hart, aber Angst hat man trotzdem…
Folgenden Text hat er und wahrscheinlich auch ihr via SMS oder SchülerVZ erhalten:
Hi ich bin Teresa Figaldo (Fidalgo). Heute ist das 26 Jahr das ich tod bin. Wenn du dies nicht an 20 Personen schickst ,schlafe ich heute neben dir im Bett, für immer. Wenn du das nicht glaubst schreib meinen Namen in Google ein
Ich erinnere mich, dass ich vor vielen vielen Jahren mal beim Gläserrücken mitgemacht habe und herauskam, dass ich mit 17 Jahren bei einem Autounfall ums Leben kommen werde. Über 7 Monate habe ich mit dieser Angst gelebt, weil ich damals auch nicht in der Lage war darüber zu stehen.
Deshalb richte ich mich an dieser Stelle auch an euch alle da draußen: Macht euch eure Tage und Nächte nicht mit dieser blöden Angst kaputt!
Diese Theresa Fidalgo gab es nicht. Sie wurde nur erfunden, um Werbung für einen Film zu machen. Daher hat der Regisseur auch ein Video aufgenommen. Gedreht wurde es von dem portugiesischen Filmemacher David Rebordão, der damit dem Film "The Blair Witch Project" nacheifern wollte. Dies hat der Regisseur sogar später in einem Interview zugegeben. Das Video sollte echt wirken, um so mehr Zuschauer für seinen Film zu gewinnen. Daher hat er sich auch die Geschichte von Theresa ausgedacht, damit nicht sofort auffällt, dass es sich bei dem Video um einen Fake handelt.
Deshalb sieht das Video auch so gruselig und echt aus, eben weil es von einem Profi gedreht wurde. Also, lasst euch davon nicht fertig machen!
Natürlich kann niemand beweisen, dass es paranormale Phänomene nicht gibt. Es wird auch niemand beweisen können, dass es Geister nicht gibt. Es kann sein, dass so etwas auf dieser Welt wirklich existiert, aber warum müssen diese "Geschöpfe" denn böse sein und euch töten wollen? Vielleicht sind sie ja auch nett, wenn es sie gibt?
Und mal angenommen die Geschichte mit Theresa würde stimmen (was sie natürlich nicht tut, wie ich oben ja bereits erklärt habe), täglich bekommen den Kettenbrief tausende Kinder und wie soll die gute Theresa denn in allen Betten gleichzeitig schlafen?? Haha…
Was ihr aber in jedem Fall daraus lernen solltet: Hinterfragt die Dinge und nehmt nicht alles, was man euch vorsetzt sofort für bare Münze. Mit guten Video-und Photobearbeitungsprogrammen ist heute ALLES möglich. Nichts ist mehr so, wie es scheint. Innerhalb von Sekunden kann man ein UFO in ein Foto einfügen oder wenn man gut genug ist, kann man sogar einen Außerirdischen damit basteln und manche Menschen glauben dann daran.
Und:
Macht nie bei so einem Kettenbrief-Scheiß mit, die nerven wie Sau und wie ihr seht haben sie ja vielen von euch Angst gemacht. Wenn ihr es einfach haben wollt, dann löscht diesen Müll ungesehen!
Gut ist und war dieser Kettenbrief vor allem für den Regisseur des Films von Theresa, der hat nämlich den Kurzfilm – der auf Deutsch "Die Kurve" heißt – verkauft, als DVD. Und gleichzeitig hat er den Hype genutzt, um auf seine Arbeiten aufmerksam zu machen.
Dadurch, dass so viele von euch den Brief hin und hergeschickt haben, ist Theresa Fidalgo natürlich auch ganz weit oben bei Google zu finden. Mit Geistern hat das nix zu tun, sondern einfach nur damit, dass Google gemerkt hat, dass sich viele Leute für die Geschichte interessieren.
Und der Filmemacher David Rebordão freut sich den Ast ab, denn mittlerweile spricht man nicht nur in Portugal über Theresa Fidalgo (daher kommt die Geschichte), sondern mittlerweile in ganz Europa. So was nennt man heutzutage virales Marketing. Er hat es mit eurer Angst geschafft bis nach ganz oben zu kommen.
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