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European Music Awards 2010 Madrid: Eine Zusammenfassung / Kritik

Am gestrigen Abend wurden in Madrid die MTV European Music Awards verliehen, seit 1994 gibt es das europäische Pendant zu den US Video Music Awards (VMA) und jedes Jahr findet die Veranstaltung in einer anderen, großen, europäischen Metropole statt. Präsentiert wurde das Megaevent von Eva Longoria, die sich im Kostüm- und Haarwahn befand und Teenie-Liebling Justin Bieber, der auch zeitgleich mit den Internet-Usern chattete…

…allerdings: etwas „Besonderes“ war dieses Event nicht, keine großen Überraschungen und eher gewöhnliche Einheitskost, denn gewonnen haben nur die üblichen Verdächtigen (größtenteils). Aufgepeppt wurde diesen 2010er EMAs mit jeder Menge Sex und nackter Haut. Nicht nur Eva Longoria zeigte oft ihren hübschen Hintern (allerdings nicht nackt), auch Stars wie Shakira, Katy Perry und Miley Cyrus zeigten Mut zum knappen Outfit. Obwohl „Mut“? Mittlerweile hat das Mut nichts mehr zu tun, sondern eher damit, dass umso weniger man trägt man desto interessanter zu werden scheint.
Aber auch ein männliches Prachtexemplar von Hintern wurde von einem Jack-Ass-Star in die Kamera gehalten….sex sells….auch den neuen 3D-Film…

Musikalisch haben sich die eben genannten jedoch nicht zwangsweise hervorgetan. Besonders enttäuschend waren die Auftritte von sexy Katy Perry. Sie gehört zwar ganz sicher zum heißesten was die Popwelt derzeit zu bieten hat, stimmlich ist sie aber eine herbe Enttäuschung. Gerade bei ihrem Auftritt wurde ganz klar deutlich, wie viele Tricks und Kniffe man im Studio anwendet, um eine Stimme auf „Ton“ zu bekommen.
Perry war bei all ihren Konzerteinlagen in Madrid am absoluten Limit, mehr ging nicht, sie reizte ihre Stimme bis zum Äußersten aus und an diesen Stellen merkte man, dass ihre „Range“, also ihr Stimmumfang für die eigenen Songs nicht reicht. Vor allem ihre neue Single „Firework“, die sie auf der Bühne vorstellte, war für viele Ohren ein wahrer Graus: es war ein Schreien, das bisweilen in ein Krähen überging. Schick aussehen kann sie ja, aber geil singen irgendwie nicht…

Auch Kid Rock ließ stimmlich zu wünschen übrig. Natürlich, natürlich, ist ja alles eine Livesituation und die Menschen sind keine Roboter…aber eben hochdekorierte Stars…und ganz ehrlich: Da habe ich schon jede Menge Amateursänger live besser abschneiden „hören“.
Nun gut, sei’s drum. Lobend zu erwähnen war hier der Auftritt von Linkin Park und auch Bon Jovi waren nicht schlecht, wobei die alten Herren ihren Job auch schon mal besser machten.
Preise und Gewinner gab es natürlich auch (alle Gewinner / Sieger der European Music Awards 2010  findet ihr hier), Lady Gaga ging, wie schon bei den VMAs in diesem Jahr, als große Gewinnerin nach Hause. Sie gewann drei Trophäen. Selber war sie jedoch nicht anwesend, sie war aus Budapest live zugeschaltet, wo sie vor mehreren zehntausend Menschen ein Konzert spielte.

Es waren europäische Musikawards und dominiert haben fast ausschließlich US-Amerikaner…sollte das auch in den kommenden Jahren so bleiben, dann hat sich dieser Award eigentlich selbst egalisiert, denn seinen Ausgang kann man anhand der VMAs schon ahnen. Immer die üblichen Verdächtigen….schade eigentlich, denn unser Kontinent hat auch eine ganze Menge zu bieten, oder?

Wie habt ihr die Veranstaltung gesehen? Könnt ihr die Meinung der Redaktion teilen oder fandet ihr, dass wir einen gelungenen Abend gesehen haben? Diskutiert mit uns…


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