Heute steht endlich das neue und mittlerweile siebte Album von HIM in den Regalen. „Screamworks: Love In Theory And Practice“ ist ein waschechtes Rockalbum mit vielen Anleihen aus den 80ern. Die sind ja momentan mehr als Mode… 😉
Trotzdem geht das Album geradlinig nach vorne und fährt zum Teil auch ein echtes Brett. Vor allem aber im Vergleich zum düsteren Vorgänger „Venus Doom“ setzt sich die neue Platte schön ab.
Das dürfte auch an Produzent Matt Squire liegen, den man vor allem für seine Arbeiten mit Panic! At The Disco und The Used kennt. So wirkt „Screamworks: Love In Theory And Practice“ bisweilen sogar sehr amerikanisch.
Trotzdem liefern HIM aber auch auf dem neuen Album, das was sie am besten können: Lovesongs. Davon finden sich nun dreizehn neue Knaller auf dem Album. Und wer es noch ein bisschen sanfter mag, der bekommt auf der „Exklusive Edition“ das komplette Album noch einmal in einem anderen Gewand. Ville Valo & Co. haben „Screamworks“ noch einmal komplett in einer coolen Akustikversion aufgenommen.
Erneut muss man aber auch hier die Mitarbeit von Matt Squire in höchsten Tönen loben, denn ganz sicher war er es, der HIM auf einen mehr oder wenigen neuen Weg geführt hat.
Da sich die Songs schon beim Schreiben anders anfühlten als alles, was man bis dato veröffentlicht hatte, wollte Valo auch einen frischen Ansatz in Sachen Produktion. Aus den USA kam dann Squires Name ins Spiel, was sich als wahrer Glücksgriff herausstellen sollte. Bereits bei der ersten Begegnung mit dem Band-Mastermind machte es ganz laut „klick“.
„Wir sind in demselben Jahr geboren“, berichtet Valo über seinen neuen Kreativpartner. „Und obwohl er in Amerika aufwuchs und ich in Finnland, gibt es extrem viele Gemeinsamkeiten in unseren Lebensläufen.“ Doch das war natürlich nicht der einzige Grund, sich für eine Zusammenarbeit mit Matt zu entscheiden. „Ich hatte mir vor unserem ersten Treffen einige seiner Arbeiten angehört und war überrascht, wie unterschiedlich und stilistisch vielfältig diese Alben waren“, schildert der Sänger seinen Entscheidungsprozess. „Viele Producer versuchen den Künstlern, mit denen sie aufnehmen, ihren Stempel aufzudrücken. Matt bringt zwar jede Menge Ideen und Vorschläge ein, ist diesbezüglich aber komplett uneitel und immer nur um das Endprodukt bemüht.“
So kam es dann, dass HIM die kalten und dunklen Gefilde Finnlands verlassen haben, um in der Glitzerwelt von Hollywood ihr neues Album einzuspielen. Valo schwärmt daraufhin noch heute von der „paradiesischen Studiowelt“ von Los Angeles. Hier ein Rockalbum aufzunehmen muss wohl ein wahres Vergnügen sein. In LA wohnen viele große Musiker und man kann getrost davon ausgehen, dass in dieser Stadt auch die meisten Alben aufgenommen werden (neben den meisten Pornofilmen wohlgemerkt).
Unter dem Heartagram vereint, treffen nun also – wie etwa bei der grandios eingängigen Single „Heart Killer“ (VÖ: 05.02.2010) – 80er-Sounds auf moderne Rhythmik. Gleichberechtigt existieren Breitwand-Hymnen vom Schlage „Scared To Death“ oder „Love, The Hardest Way“ neben Besinnlichem im Stile von „Katherine Wheel“ oder druckvollem, von Valos bisher souligster Gesangsleistung (u. a. „Like St. Valentine“) verziertem Düster-Metal. Der Widerspruch bei konsequenter Fortführung des eigenen Stils ist und bleibt die Trumpfkarte von HIM.
Passend zur Veröffentlichung der neuen Platte gehen HIM auch auf große Tournee einmal um die Welt. Leider machen sie dabei aber nur zwei Mal in Deutschland halt. Anfang März sind sie in Hamburg und auch Dortmund zu sehen.
Das neue Album „Screamworks: Love In Theory And Practice“ steht seit heute in den Läden. Die erste Single „Heartkiller“ kann man schon seit dem 5. Februar kaufen. Seht anbei noch ein Video zur neuen Single.
Das neue Album kann momentan auch noch auf einer offziellen Facebook-site von Warner komplett und kostenlos angehört werden.
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