Auf insgesamt vier Bühnen gibt es beim Internationalen Turnfest in Frankfurt in dieser Woche ein dichtes Programm aus angesagten Live-Acts, groovigen Discoparties, chilligen DJ-Sounds und Shows. Eine davon ist die hr3-Flussbühne, die am Eröffnungstag mit Cluesco und der hr3-Big Band lockte. Am Sonntag wurden dort Carlos Sancha und Fräulein Wunder geboten. Und natürlich – von Mathias Münch als beliebtester Hauptact angekündigt – Thomas Godoj mit seiner Band. Um es vorweg zu nehmen: es war mal wieder eine mitreißende Perfomance der sieben Musiker.
Als Carlos Sancha um 18:00 begann, standen schon geschätzte 1500 Zuschauer vor der Bühne und auf der Promenade. Die Reihen lichteten sich etwas, als die 4 Damen von Fräulein Wunder auftraten. Das kam natürlich den Godojfans zugute, die nicht wie viele andere, schon seit der Mittagszeit auf ihren Liebling gewartet hatten. Der Star des Abends kam dann nicht übers Wasser gelaufen, sondern wurde per Boot um 20:45 vom Hotel am anderen Ufer gleich zur Bühne verschifft. Dort nahm er dann auch in wenigen Minuten das Ruder in die Hand. Und wie!
In den ersten Reihen war unschwer zu erkennen, wie seine Augen strahlten und wie sehr er sich nach dem Entzug weniger Wochen wieder auf seine Droge Bühne gefreut hatte. Locker erzählte er auch gleich nach dem Intro und dem ersten Song dann, wie toll es ist, in Frankfurt auftreten zu können und wie ‚sehr sexuell’ (*ein Versprecher aus einem früheren Interview, der sich zum Selbstläufer entwickelt hat) schon die Flussfahrt zur Bühne war. Natürlich mit einer kleinen Entschuldigung, dass ja heutzutage auch Kinder schon wissen, was das ist.
Die Songs der Setlist aus der Plan A Tour waren, bis auf zwei oder drei nicht gesungene Titel, für Schon-Da-Gewesene die gleichen. Deshalb ist es umso erstaunlicher, wie es ihm gelingt, innerhalb weniger Minuten die Menschen vor der Bühne in seinen Bann zu ziehen. Er spielt den Ball und die Menge wirft ihn zurück. Es ist ein faszinierendes Wechselspiel und Geben und Nehmen. Da müsste er eigentlich gar nicht um ‚alle Hände nach oben’ bitten, denn das machen ohnehin schon die meisten. Sie hüpfen mit ihm um die Wette, kämpfen mit ihren Fäusten oder lassen ihre Hände davon fliegen, ganz wie der Entertainer auf der Bühne es vormacht. Viele singen alle Texte mit und sind dabei sicherer als Thomas selbst, der immer mal wieder den einen oder anderen Text versemmelt. Das macht ihn in den Augen seiner Anhänger aber offensichtlich nur sympathischer und die anderen bekommen es ja eh nicht mit.
Thomas Stimme wirkte erholt und kraftvoll – es ist immer wieder unglaublich, welche Gefühle er mit seiner ungewöhnlichen Stimme wecken kann und wie die Interpretation seiner Songs so emotional anrühren, am ehesten natürlich seine eigenen, wie Liebe zur Sonne, Autopilot, Summer Breeze oder Helden gesucht.
Er sprang leichtfüßig, mit einer Kamera kaum einzufangen, auf der Bühne herum oder hüpfte zwischendurch auch mal runter, um ein Bad in der Menge zu nehmen. Er liebt einfach die Nähe zu seinem Publikum. Seine Begeisterung war für die Zuschauer genauso ansteckend wie für die Band. Die gaben mal wieder alles und ihre Augen strahlten mit denen von Tom um die Wette.Dieser machte dann zwischendurch noch eine kleine Ankündigung: „Fragt nicht nach, aber ich werde in Zukunft RTL nicht mehr haben.“. Deshalb nutze er die Gelegenheit hier beim Konzert für seine Mitteilung. Er und die Band würden sich bewegen und nicht still stehen. Eine neue Single sei für Juli/August geplant und ihr neues Album soll im September/Oktober erscheinen. Im Herbst gäbe es dann auch wieder eine Clubtour oder wenn alles gut läuft, auch eine große Konzerttour. Tom hörte sich dabei sehr zuversichtlich an. Das löste echten Jubel aus und Glauben an die Zukunft auch bei solchen, bei denen sich schon Endzeitstimmung breit gemacht hatte.
Wie wenig er weg vom Fenster ist, bewiesen auch die Reaktionen der Zuschauer, die Tom noch nicht live erlebt hatten und die überrascht davon waren, was er mit seiner Band On Stage ablieferte. Er konnte auch die meisten derjenigen begeistern, die eher zufällig vor diesem Ponton gelandet waren.
Insgesamt waren es geschätzte 7000 Zuschauer vor und in Hörweite der Bühne, vielleicht auch ein paar mehr. Das Gedränge war jedenfalls enorm.
Thomas gab – wie immer – geduldig und herzlich lächelnd noch eine ganze Weile nach dem Konzert Autogramme und stand für Fotos zur Verfügung. Dabei haben sich dieses Mal auch eine Reihe Jungs und Männer angestellt, was ihm sichtlich gefallen hat.
Ein gelungener und unvergesslicher Abschluss zum Konzerterlebnis mit Thomas Godoj & Band war dann eine spektakuläre Licht- und Feuerwerkshow, wie es sie in Europa wohl noch nicht gegeben hat. Auf eine 200 m lange und fast 30 m hohe Wasserwand wurden auf dem Main vor der Skyline Frankfurts für fast 45 Minuten dreidimensionale Laserbilder projiziert, die das Publikum von mindestens 100.000 Zuschauern restlos begeisterten. Ein Youtube-Video gibt einen kleinen Eindruck. Das Liveerlebnis war allerdings um Einiges beeindruckender.
Kerstin stellte uns alle Fotos zur Verfügung.
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