An dem Bandnamen der Berliner HipHop-Formation K.I.Z. scheiden sich die Geister der Gelehrten. Was genau diese drei Buchstaben aber nun bedeuten wissen die Bandmitglieder Tarek, Nico, Maxim und DJ Craft selbst nicht mal genau. Mal sind es die „Kriegsverbrecher in Zwangsjacken“ dann die „Kannibalen in Zivil“. Ein anderes Mal heisst es (mein persönlicher Favorit) „Kreuzritter in Zentralasien“. Für ihren schwarzen Humor sind K.I.Z. bekannt. Den präsentieren sie auch auf dem kommenden Album „Sexismus Gegen Rechts“, dass am 10. Juli veröffentlicht wird. Schon ab dem 03. Juli gibt es die erste Streetsingle „Eintritt“. Da ich dem offiziellen Pressetext selbst nicht viel hinzuzufügen habe, bitteschön:
Am 10.07.2009 erscheint endlich das lange erwartete neue K.I.Z Album „Sexismus Gegen Rechts“! Auf dem Nachfolger des Top Ten Albums „Hahnenkampf“ aus dem Jahre 2007 werden die Themen bei K.I.Z. politisch radikaler und kontroverser. Denn schließlich halten Tarek, Nico, Maxim und DJ Craft schon immer denselben Kurs und der lautet nach wie vor: „Auch wenn Du auf Hartz 4 bist, die Welt wird nicht dadurch schlechter, dass man darüber Witze macht“.
Im Gegenteil: K.I.Z. sind der lebende Beweis dafür, dass die Welt ein gutes Stück besser wird durch Humor der weh tut und durch Lachen, das einem im Halse stecken bleibt. Guter Witz ist eine traurige Angelegenheit und wie alles, was Stil hat, eine Frage der Haltung.
Ver- und zerstörend. Kaputt und auf dem Höhepunkt ihrer Schaffenskraft. Leistungsorientiert und bis auf die Zähne bewaffnet in absoluter Verweigerungshaltung. K.I.Z. sind mit „Sexismus Gegen Rechts“ im Reich der konkreten Absurdität angekommen, also known as die Realität oder mit andern Worten: K.I.Z. sind angelangt im Land der Freiheit.
In diesem Sinne und überhaupt ist „Sexismus Gegen Rechts“ tatsächlich wieder mal kein typisches Hip Hop Album geworden, was jetzt wahrscheinlich niemanden richtig traurig macht. Vielleicht ist es aber auch überhaupt kein Album im herkömmlichen Sinn geworden, sondern eine Art „Jimi Hendrix Experience Reloaded 2009“, gemischt mit dem Automatischen Schreiben der Surrealisten und kubistisch verschobenen Perspektiven. Zersplittert, kaputt und unwiderstehlich schön, so wie große Kunst eben sein muss.
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