Nach einem furiosen Start mit ihrem Debutalbum „1000 km bis zum Meer“ sind Luxuslärm, die 2003 als Blue Cinnamon-Coverband starteten und seit 2006 in der jetzigen Formation spielen, mit dem neuen Album „So Laut Ich Kann“ wieder auf Tour.
Das Album „So Laut Ich Kann“ ist seit Ende Januar im Handel. Es startet mit der ersten Single-Auskopplung „Sag wie es ist.“ Dieser Song ist recht nah an den Liveshows, in denen diese Band so viele im letzten Jahr zu begeistern wusste, und mit „Schrei So Laut Ich kann“ knüpft es durchaus an das Debutalbum an. Einige Songs, wie „Nichts ist zu spät“ oder „Du Weißt Nicht Wie Das Ist“ klingen gewohnt rockig. Mit Titeln wie „Feuer,“ „Jemand Anders Sein,“ „Komm ins Licht“ dagegen bewegt sich die Band weit mehr im Bereich der Popmusik. Mit „Letzter Tag“ gibt es auch instrumental sogar Anklänge an Swing und Soul. Der Band gelingt es erstaunlich, die Grenzen zwischen diesen Genres verschwimmen zu lassen.
Luxuslärm kommen mit ehrlichen, aus dem Leben gegriffenen Texten daher, in denen zwischen- menschliche Themen dominieren. Sie erzählen von Verlogenheit, Ignoranz, Hoffnungslosigkeit, Liebeskummer, Ehrlichkeit, Erfahrung, Mut, Freundschaften und Liebe – manchmal nah an Plattidüden, die aber durch den überzeugenden Vortrag der Frontsängerin nicht ins Gewicht fallen.
Ob die Beteiligung von Laith Al Deen in „Jemand Anders Sein“ – was leider etwas an „Ich und Ich“ erinnert – erforderlich war, ist sicher Geschmacksache. Bei Songs wie „Vergessen zu Vergessen,“ „Regen“ oder „Leb Deine Träume“ schleicht sich der Verdacht ein, dass Anleihen bei Silbermond, Rosenstolz und Roxette gemacht wurden, auch wenn Luxuslärm eindeutig eigene Akzente gesetzt haben. Vor allem aber hat Janine Meyer die interessanteste Stimme von allen. Sie ist in der Lage, jedes Gefühl intensiv und glaubwürdig in ihren Songs zu transportieren. Was besonders selten ist: weibliche Stimmen eignen sich nur selten für Rockmusik und Jini ist da sicherlich eine Ausnahme; aber: da geht noch mehr. Es kommt die Frage auf, warum Luxuslärm nicht bei dem geblieben ist, womit sie sich im letzten Jahr bei Rock in Gronau behaupten, als Warm-Up-Act bei der live-erfahrenen Rockband von Thomas Godoj viele Anhänger und den Rock & Poppreis in 6 Kategorien und die 1Live Krone gewinnen konnten? Es scheint, als hätten sie ihren persönlichen, unverwechselbaren Stil ein wenig an die oben genannten Vorbilder angeglichen – vielleicht, um radiotauglicher zu sein?
Fazit: Trotz leiser Kritik, ein perfekt produziertes, abwechslungsreiches Album, poppiger als sein Vorgänger und ein Muss im Plattenschrank – Abteilung deutschsprachige Musik.
Die nächsten Termine der „So Laut Ich Kann“ – Tour:
06.02. | Recklinghausen | Vest-Arena |
07.02. | Bremen | Modernes |
12.02. | Kufstein (Tirol) | KULTURFABRIK |
13.02. | München | Backstage |
14.02. | Frankfurt/Main | Batschkapp |
18.02. | Berlin | MAGNET Club |
19.02. | Dresden | Scheune |
20.02. | Stuttgart | LKA Longhorn |
25.02. | Köln | Werkstatt |
26.02. | Hannover | Musikzentrum |
27.02. | Osnabrück | Rosenhof |
28.02. | Hamburg | KNUST |
Hier das Musikvideo zu „Sag Es Wie Es Ist“
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