Obwohl ich ein leidenschaftlicher Zocker bin – und das schon seit Jahren – habe ich von „Minecraft“ erst im letzten Jahr durch unseren Sohn erfahren. Als ich das Spiel das erste Mal sah, hab ich ihn tatsächlich ausgelacht. In Zeiten fotorealistischer Grafik, wo man auf NPCs schießen kann, die schon fast echt aussehen, spielen die Kinder ein Game, das schlechter aussieht als Games auf dem betagten C64. Nachdem ich dann aber selbst einmal im Creative Modus unterwegs war, habe ich das Spiel dann doch lieben gelernt. Ja ehrlich 😉 Umso mehr habe ich mich nun auf die XBOX360-Variante gefreut, denn ich bin begeisterter Konsolenspieler.
Daher war mir die Vollversion von Mojangs-Meisterwerk auch nicht wirklich bekannt. Ich habe im Creative Mode mal das ein oder andere Haus gebaut, aber richtig „gecraftet“ habe ich nie. Diese erste Berührungkam nun mit der XBOX-Version in der ich erstmals den Survival-Mode gespielt habe. Und ab da hatte mich „Minecraft“ richtig in seinen Bann gezogen. Zusammen mit einem Kumpel haben wir die Nacht hindurch gebaut, Minen ausgehoben und einfach die Welt von Minecraft erlebt. Und jetzt bin ich sicher: Mehr Sandbox, mehr Open-World geht einfach nicht.
Auch oder gerade weil „Minecraft“ kein festgelegtes Ziel hat, ist das Spiel so grandios. Man kann einfach machen was man will. LEGO virtuell, für Erwachsene. Grob zusammengefasst für alle die Minecraft nicht kennen: Ihr befindet euch in einer großen, frei begehbaren Klötzchenwelt. Diese Klötze können abgebaut werden, daraus lassen sich dann neue Klötze machen. Aus einem Baumstamm werden beispielsweise Holzplatten, aus denen wiederum Stöcker oder Holzwaffen gebaut werden können. Aus einem Stock und Kohle wird eine Fackel u.s.w.
Man baut unter anderem einen Ofen und eine Werkbank mit denen sich komplexere Dinge „craften“ lassen, wie z.B. eine Tür, Glas, Schalter und vieles, vieles mehr.
Bei Minecraft ist der Weg das Ziel. Eure Aufgabe ist es einerseits zu überleben und euch vor den herumstreifenden Monstern zu schützen, möglichst mit einem Haus. Und weiterhin geht es natürlich darum verschiedene Materialien einzusammeln und daraus neue Gegenstände zu craften. So wird man im Spielverlauf auf jeden Fall einmal eine Mine bauen müssen, um aus den Tiefen der Welt Eisen, Diamanten oder auch Obsidian zu schürfen und weiterzuverarbeiten in Schalter, Schaltkreise und vieles mehr.
Im Endeffekt ist es ein ständiges verbessern, weiterbauen und erleben. Eben: Der Weg ist das Ziel. Im Netz gibt es unzählige Screenshots in denen Spieler ganze Städte errichtet haben. Die Möglichkeiten sind schier unbegrenzt.
Mittlerweile gibt es Minecraft auf nahezu jeder Plattform: Begonnen mit dem PC über alle Handheld uns nun noch eine Version für die Konsoleros. Seit dem 9. mai kann man Minecraft auch als Arcade-Spiel auf dem XBOX Live Marktplatz kaufen. Mit 1600 MS Punkten ist das Spiel zwar teuer, aber es ist jeden einzelnen Punkt wert. Es handelt sich hierbei um eine ältere Version der PC-Variante, die nun für die Konsolensteuerung optimiert wurde. Dabei stellt sich heraus, dass die Minecraft 360 Version vor allem für Anfänger geeignet ist…
Minecraft auf der XBOX360 – Ideal für Anfänger
Die XBOX360-Variante musste komplett auf die Konsolensteuerung angepasst werden. Das hat zur Folge, dass man vor allem im Crafting-Bereich einiges angepasst hat. Zum Vorteil allerdings für neue Spieler. In der PC-Version muss man in einem 2×2 oder 3×3 Feld (siehe Bild) Gegenstände anordnen. Deren Anordnung nennt man auch „Rezept“. So werden aus zwei Holzplanken beispielsweise Stöcker, aus drei Goldbarren und der passenden Anordnung der Stöcke wird eine Spitzhacke.
Das ist einer der Hauptbereiche des Spiels und in der XBOX360-Variante hat man das deutlich vereinfacht. Hier sieht man nämlich im Auswahlfeld des Cratingmenüs schon, welche Gegenstände sich wie craften lassen. Das ist in der PC-Version anders. Hier weiß man es nicht und muss entweder im Netz schauen, wie man die verschiedenen Materialien im Crafting-Editor zusammensetzt, um beispielsweise ein Schwert zu craften. Das kann durchaus tricky sein und man muss hin und wieder auf Seiten, wie dem Minecraft-Wiki vorbeischauen, um herauszufinden, wie man verschiedene Elemente nutzen kann und muss.
Anhand des neben stehenden Screenshots zeige ich euch, wie das in der XBOX360-Version ausschaut. Mit den R-Tasten kann man die verschiedenen Bereiche anspringen, um z.B. Waffen zu bauen und bekommt sofort angezeigt welche Bauoptionen es gibt. man sieht also auf einen Blick welche Gegenstände sich craften lassen. Und das erleichtert einem Beginner den Einstieg ins Spiel ungemein. Auf einfachem Wege erlernt der Spieler wie man welchen Gegenstand erstellt und welche Materialien dafür benötigt werden.
Man hat somit zwar nicht genau die gleichen Entfaltungsmöglichkeiten, weil in der XBOX-Version anscheinend auch einige Dinge weggelassen wurden (es handelt sich ja um eine veraltete PC-Version, die für die Konsole portiert wurde), aber man bekommt einen sehr schnellen Einstieg und findet sich sofort im Game zurecht. Das liegt auch daran, dass man uns hier sogar ein komplettes Tutorial an die Hand gibt, das auch speziell für die Konsolen gestaltet wurde. Wer also noch nie eine Berührung zum Spiel hatte, der wird angeleitet und kann nach einer guten halben Stunde seine ersten Schritte gehen.
Ausprobieren in der Demo-Version
Zum Glück bietet man uns eine Demo-Version an, so dass wir das Spiel erst einmal testen können. Immerhin ist es ja nicht Jedermanns-Sache mit Klötzchen zu panschen und bevor man 1600 MS Points rausgehauen hat, die man sich auch hätte sparen können, bietet sich ein Testspiel an. Hier kann man auch das komplette Tutorial durchspielen und sich schon mal an verschiedene Bauten heranwagen.
So lässt sich auch problemlos die Steuerung erlernen, die mit dem Joypad deutlich besser funktioniert als man es erwartet hätte. Der Vorteil: Das Spiel lässt sich somit auch am heimischen Fernseher im Wohnzimmer zocken und auch eine Steuerung via Kinect ist möglich.
Das Highlight ist jedoch der Multiplayer-Modus, der auf der XBOX360 eine echtes Alleinstellungsmerkmal hat. Muss man auf dem PC zusätzlich mit weiteren Anwendungen arbeiten und sich doch ausgiebig mit der Thematik befassen, ist das Multiplayer-Spiel in der Konsolenversion bereits implementiert. Hier kann man einfach einen Freund aus der Freundesliste zum Spiel einladen, dieser erscheint auf der eigenen Karte und schon kann man loslegen. Einfacher geht es in keinem Fall.
Aber ein Manko hat die XBOX360-Version trotzdem: Die Karten / Welten sind verhältnis mässig klein. Hier kann maximal auf 1024 x 1024 Klötzen gebaut werden. PC-Welten sind da um ein vielfaches größer.
Fazit
Selten gab es für so „wenig“ Geld so viel Spiel. Auch wenn „Minecraft“ mit 1600 MS Points eines derteuersten XBLA-Spiele auf dem Marktplatz ist, so lohnt sich jeder einzelne Punkt, denn die Langzeitmotivation ist einfach enorm. Grandios ist das gemeinsame Spiel mit einem Freund, das man sogar speichern kann und später weiterspielt. So hat die Minecraft-Faszination nun ihren Weg auch auf die Konsole gefunden und der Siegeszug des Indie-Hits scheint kaum noch aufzuhalten.
Wer von euch hat das Spiel auch bereits auf der XBOX gespielt und kann meine Erfahrungen teilen? Was gefällt euch besonders gut, wo hättet ihr euch Änderungen gewünscht? Lasst was hören, lasst uns gemeinsam zum Thema diskutieren und untereinander austauschen 😉
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