Schon am Wochenende habe ich erstmals das Video von Susan Boyle bei "Britain’s Got Talent" gesehen. Irgendwie konnte ich mich bisher aber nicht durchringen auch darüber zu schreiben. Will ich mich wirklich über eine neue Paul Potts auslassen, eine Geschichte wie im letzten Jahr? Nachdem aber nun schon mein Kollege Stefan von Alter Falter! die Story auf den Tisch gepackt hat und außerdem eine mehr oder weniger beliebte deutsche Tageszeitung, komme wohl auch ich an Susan Boyle nicht mehr vorbei.
Eigentlich ist es, wie ich ja oben schon geschrieben habe, eine Wiederholung des Paul-Potts-Phänomens aus dem letzten Jahr. Eine Dame mittleren Alters, nicht unbedingt eine Werbeschönheit , tritt vor die Jury und kauderwelscht sich im tiefsten schottischen Dialekt einen ab. Natürlich denken Zuschauer und auch Jury : "Das kann ja nix geben."
Dann setzt Susan Boyle an und singt "I Dreamed A Dream" aus dem weltbekannten Musical "Les Miserables" . Und wie im letzten Jahr bleiben Zuschauer und Jury mit offenen Mündern zurück. Susan Boyle ist 47 Jahre alt und bisher absolut "unberührt". Nach einem Gespräch mit dem alten Falter weiß ich, dass sie zusammen mit ihrer Katze "Pebbles" wohnt und sich sozial in der Kirche engagiert.
Ich sehe diese Sache mit gemischten Gefühlen. Einerseits mag es sein, dass sich durch den Megaerfolg von Potts auch andere, mehr oder weniger hässliche (wobei Schön und Hässlich eine absolute Geschmackssache sind) Menschen trauen zu zeigen, was wirklich in ihnen steckt. Der ehemalige Handyverkäufer hat eindrucksvoll bewiesen, dass man auch so eine Karriere beginnen kann. Andererseits habe ich teilweise das Gefühl als wenn die Fernsehsender gezielt nach solchen "Typen" suchen. Siehe auch in Deutschland : Supertalent Michael Hirte . Es sind die Zeiten der Krise , da sehnt man sich nach ein bisschen Hoffnung, nach einem Lichtblick. Und genau diesen kleinen Lichtblick liefert man uns mit Susan Boyle, Paul Potts oder auch Michael Hirte. Opium für das Volk oder wie heißt es doch so schön?
Nicht, dass man mich nun falsch versteht, ich finde es toll, was Susan Boyle macht. Ihre Stimme ist absolut erstklassig . Was ich allerdings nicht mag ist, wenn man dies gezielt ausnutzt. Demnächst können dann bei solchen Shows nur noch Leute gewinnen, die möglichst viel Mitleid erregen und beim Zuschauer auf die Tränendrüse drücken.
Nun ja, schaut euch das Video einfach selber an. Susan Boyle bei "Britain’s Got Talent" mit "I Dreamed A Dream" . Fantastisch gesungen, mal sehen, was daraus im Laufe der kommenden Monate wird oder wie der alte Falter so schön sagt: "Mal gucken, was die Telekom draus macht."
Um an dieser Stelle auch mal ein bisschen Werbung für meinen Kollegen zu machen: Stefan wird in den nächsten Wochen jeweils die BILD-Schlagzeilen voraussehen und diese mit teils bissigen Kommentaren versehen. Das wird garantiert eine wirklich lustige Sache. Ein Besuch auf seinem Blog www.alterfalter.de lohnt sich also in jedem Fall!!!
Noch ein kleiner Nachsatz: Dies oben ist meine ganz persönliche Meinung, es mag natürlich sein, dass sie nicht unbedingt jedem gefällt. Ich stehe dazu und finde, dass sowas auch gesagt werden darf. Jetzt dürft ihr mich in den Kommentaren gerne auseinanderpflücken 😉
Sehr treffend bringt meine Meinung auch Jana Herwig von Digiom auf den Punkt, sie schreibt auch genau das, was ich mir beim anschauen des Videos gedacht habe.
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