Richtung G – eine Rezension zum neuen Album
Das neue Album Richtung G von Thomas Godoj enthält von harten Rocknummern, über melodische Midtempo-Songs bis hin zu gefühlvollen Balladen alles, was das Fanherz begehrt und was auch Noch-Nicht-Fans sich gern mehrmals anhören. Die stark von persönlichen Erlebnissen geprägten deutschen Titel bilden das Herzstück des Albums und werden durch drei englische und einen polnischen Titel, die wir uns heute vorgenommen haben, ergänzt.
Heute fahren wir fort mit unserer ‚etwas anderen’ Rezension und stellen heute die englischen/ polnischen Songs und den Bonustrack von iTunes aus dem neuen Album von Thomas Godoj & Band vor.
Richtung G – Neuerscheinung vom 20. November
Die englischen Titel:
Where Did Your Love Go Wrong ***
Christel: … es klingt nicht sehr nach Thomas Godoj und kommt für nicht so überzeugend wie die deutschen Songs, Vielleicht gut für Konzerte. Trotzdem: es rockt, daher = 3,5*
Cat: Hat ’nen guten Sound, erinnert an U2. Aber hier fehlt mir der Bezug zwischen Song und Künstler. Bei den deutschen Liedern ist einfach mehr Herzblut dahinter. Über den Schluss musste ich lachen – der ist doch irgendwo geklaut, oder?!? = 3,5*
Kiki: Warum??? Warum?? Was machen denn englische songs auf dem album??
Polnisch sehe ich ein, aber wieso englisch? Geht mir völlig ab…..der Junge kann deutsche texte schreiben…warum versuchen, die Massen auch mit englisch zu bedienen? Das ist ein ganz starker Kritikpunkt: er soll sich doch auf deutschen Sachen konzentrieren. Ich finde seine Stimme ist im englischen auch viel zu gewöhnlich…sorry! = 2,5* (wegen dem an sich netten Song)
Malcolm: Das Problem ist, dass dieser Song mit tausenden anderen englischen Songs in Konkurrenz steht – er ist gut gemacht, aber nicht wirklich etwas Besonderes. Singt Thomas denn gern Englisch? Ich erinnere mich, dass Herbert Grönemeyer auch mal Songs auf Englisch herausgebracht, und das Experiment wieder aufgegeben hat. Vielleicht braucht er einfach einen anderen Song. Ich mag auch sein Lachen am Ende der Aufnahme und ich hoffe, dass er mal einen guten Songwriter trifft, weil ich ihn gern mal so richtig laut und mit Seele singen hören würde. = 3*
Cat: Das ist genau der Punkt, Malcolm. Wer braucht einen deutsch-polnischen Sänger mit einem durchschnittlichen englischen Song, wenn es davon schon jede Menge gibt? Wenn er eine internationale Karriere machen will, braucht er etwas mehr Kreatives.
Christel: Er braucht sicherlich andere Songwriter für die englischen Titel.
Cat: Aber die englischen Songs auf Richtung G sind besser als auf Plan A.
Christel: Das ist ja immerhin etwas…
Malcolm: Er hat wirklich jemanden verdient, der versteht, woher er kommt. So jemand wie Bernie Taupin, als er die Lyrik für Elton John in seiner Anfangszeit schrieb… Oh, don’t get me wrong, he sings them well enough.
Walking with You ***
Christel: … ich mag diese gefühlvolle Stimme, getragen von sanfter Instrumentierung am Anfang. Leider wird es mir dann etwas zu dramatisch. Der Song eignet sich für meinen Geschmack eher für ein Filmepos. = 3,5*
Cat: Auweia, mein Problemfall. Die Stimme kommt toll zur Geltung, und das Arrangement ist sehr interessant, aber diese bombastische Instrumentierung am Ende finde ich etwas übertrieben – vor allem in Kombination mit diesem Text. Hört sich an wie ein Soldatenbegräbnis während der Bush-Ära. Wenn man einen Song wie diesen singt, sollte man eine Geschichte dazu haben – eine sehr persönliche Geschichte. Gibt bestimmt viele, die WWY schön finden, aber mir ist es einen Hauch zu kitschig. Für das Arrangement und die Stimme gibt es 3,5 Sternchen.
Kiki: …der ruhigste Song auf der Platte, aber warum, warum, warum denn unbedingt Englisch, da hätte man doch so einen schönen deutschen Song daraus machen können, meiner Meinung nach der zwar ruhigste aber auch schwächste Song der platte = 3*
Malcolm: Walking With You. Es ist schwierig, einen Song so zu beginnen. Der Donnerschlag in der Mitte macht etwas Angst – ich dachte schon, jemand aus der Familie wäre die Treppe runter gefallen… = 3*
Cat & Christel: (lachen)
Malcolm: Erhm, why?
Cat: Malcolm, wir sehen Dich gerade zusammenzucken und nervös um Dich schauend, ob was passiert ist…
Christel: Aber bitte keine Albträume, Folks, ist nur ein Song…
Cocoon ****(-)
Christel: … nette Ballade, gefühlvoll gesungen und mit ansprechender Melodie. 3,5*, naja, 4 *- ich kann mich nicht entscheiden.
Cat: Ich hab ne Weile gebraucht, um Zugang zu diesem Song zu kriegen. Er hat von den drei englischen Songs wohl das meiste Potential. Schöner Text. Ich bin dafür zwar nicht die Zielgruppe, aber neutral gesehen= 4*
Kiki: Meine Meinung zum Englischen habe ich ja bereits gesagt: Thom lass es doch!!! Der Song wäre in deutsch viel, viel besser gewesen, wegen der guten Musik noch 3*, aber die 2 anderen ziehe ich ab, wegen dem dämlichen Versuch unbedingt auch Englisch auf der Platte unterzubringen, in meinem Augen Quatsch!! = 3*
Malcolm: Wie gesagt, ein netter Popsong für Stadionkonzerte, á la Robbie. Nett, wenn man auf so was steht = 4*.
und der polnische
Zwykla Milosc ***(+)
Christel: … eine Hommage an Thomas Heimat und sicher ein Marketing-Zugpferd in Polen. Für mich etwas zu popig und süßlich, nicht das, was ich nach dem rockigen Urke erwartet habe. Immerhin bekennt sich Thomas, ehrlich wie immer, zu seinen Wurzeln, daher =3*.
Cat: Eine Ballade. Eigentlich hätte ich einen Rockkracher erwartet á la Urke. Aber immerhin ist ein Gitarrensolo drin, und das Ganze ist gefällig arrangiert. Er singt mit Leidenschaft, mehr als im Englischen, finde ich. In Anbetracht der Tatsache, dass der Song vielleicht auf den polnischen Markt abzielen soll, ist eine Ballade vermutlich massentauglicher als Powerrock. Ich habe eine Bekannte, die aus Polen stammt, gefragt, wie sie es findet – sie war begeistert. 3,5*
Kiki: Hier habe ich im Gegensatz zu Englisch eine andere Meinung, da finde es sehr gut, dass er diesen Track aufgenommen hat, weil es eben seine Muttersprache ist, weil es neu klingt und weil es verkaufstechnisch ein echter Coup ist. In Deutschland leben so viele Polen und so weit ich weiß bedient bisher kaum ein Rockkünstler den polnischen Markt: sehr schlau gedacht und dazu haben sie einen sehr schönen Song gebaut. Hut ab: hat er sehr gut gemacht! = 4*
Malcolm: Dies ist der Song auf dem Album, der mir am wenigsten gefällt: zu schmalzig für meinen Geschmack = 3*
Von allem Etwas ****(+)
Cat: … ist nicht auf der CD, nur im Download, somit muss ich die Favoriten-Liste auf 4 erhöhen, denn „Von allem etwas“ hat was: Der Song ist melancholisch, aber nicht traurig. Am Anfang denkt man kurz an Schlager (nicht schlagen, bitte!), aber dann nimmt das Stück Drive auf und fängt einen ein. Die letzte Minute finde ich genial. Dies ist ein Lied, das man ein paar mal hören muss, bevor es sich einem erschließt. = 5*
Oh, und die Stimme von Thomas kommt hier perfekt zur Geltung, wollte ich noch gesagt haben…
Kiki: … sehr schöne Ballade mit einem coolen Text. Ich kann mich einfach nur wiederholen. die Band beweist einfach erneut, dass die Jungs richtig Ahnung vom Songwriting haben, feinster Rock-Pop-Sound mit einer schönen Hook (Anm.: Hauptlinie) – von mir 4*
Christel: …einer meiner Lieblingssongs, leider nur als Download zu bekommen. „Ein neuer Tag, ein neues Mehr“ – ein Song von Neuanfang, neuer Hoffnung und keineswegs bedrückt klingend. Er passt fabelhaft zu Thomas Stimme, selbst die Kopfstimme gefällt mir hier gut. Der leise Anfang und die sich immer weiter steigernden Gitarren geben dem Song einen interessanten Spannungsbogen = 4,5*
Malcolm: Ich verstehe gut, warum Du dies so magst – ein großartiger Titel! Schöne Gitarrenriffs und Zwischenspiel zu Thomas Stimme. Ich kann mir vorstellen, dass dieser Song live der absolute Renner sein wird. = 4,5*
Unser Fazit hatten wir im ersten Teil schon vorweggenommen. Hier kann ich nur noch einmal sagen:
„Von allem etwas, etwas mehr!“
Thomas Godoj über sein neues Album:
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