Heute lädt VOX ein zu einer „night at the club“ mit den „X Factor“-Kandidaten. Wer wird heute überzeugen, wer nicht? Jeder Kandidat singt zwei Songs. Nachdem letzte Woche Marlon Bertzbach die Show verlassen musste, stehen nun nur noch vier Kandidaten im Rennen. Und mit Mati und Anthony waren zwei davon schon einmal auf der „Abschussliste“. Man darf also gespannt sein, wer es ins Halbfinale schafft…
Kategorie 16 – 24 Jahre / Mentorin Sarah Connor:
Mati Gavriel (24), Ausstatter für Musikvideos aus Berlin: „Music“ von Madonna sowie „California Gurls“ von Katy Perry
Kategorie 25 Jahre + / Mentor Till Brönner:
Anthony Thet (30), BWL-Student aus Berlin: „When Love Takes Over“ von „David Guetta feat. Kelly Rowland“ sowie „Give It To Me Right“ von Melanie Fiona
Edita Abdieski (25), Kellnerin aus Köln: „Release Me“ von „Agnes“ sowie „Why Don’t You Love Me“ von Beyoncé
Kategorie Gruppen / Mentor George Glueck:
„Big Soul“, Quartett aus Hamburg: Song „From Zero To Hero“ von Sarah Connor sowie „It’s Raining Men“ von den Weather Girls
Sarah Connor wird in der 6. Live-Show ihre einfühlsame Ballade „Real Love“ singen.
Zu Anfang kommt Moderator Jochen Schropp kräftig ins Schwitzen: Zusammen mit einigen Showgirls darf er dem Motto gemäß zu Diskomusik abtanzen – und kommt ein wenig aus der Puste. Zum Styling der Juroren gibt es heute nicht viel zu sagen – die Herren elegant wie immer, Sarah Connor im kurzen Grauen.
Big Soul singen heute als erste, und zwar den Song, der ihnen wahrhaft auf den Leib geschrieben ist: „It’s raining men“ von den Weather-Girls. Ob sie auch so eine heiße (männliche) Bühnendeko bekommen wie die Originale? Update: Jawoll, die männliche Deko ist da! Brustrasiert, eingeölt – nur die Stiefelchen stören irgendwie, denn sie haben ungefähr den gleichen Sex-Appeal wie Socken im Bett. 😉 Optisch machen sich die Ladies von Show zu Show besser und haben sichtlich Spaß. Stimmlich sehr gut, in kleinen Passagen nicht ganz so souverän wie üblich, aber das sind Peanuts. Ich würde mir noch etwas mehr Bewegung von den vier Mädels wünschen, aber sonst: Sehr gut. Till meint: „Donnerwetter“, und plaudert aus dem Nähkästchen. Er ist nämlich schon mal mit den echten Weather Girls aufgetreten – und Big Soul schneiden im Vergleich sehr gut ab! Sarah hatte auch Spaß – nicht zuletzt aufgrund der Tänzer. Für sie sind Big Soul eine Wundertüte, auch wenn sie zwischendurch das Gefühl hatte, dass die vier Sängerinnen etwas abgelenkt von den Lackhöschen waren. „Der Zuschauer kann es nicht übersehen: Diese Frauen haben den X-Faktor!“, meint Big Soul’s Mentor George Glueck.
Anthony Thet hat sich „When Love takes over“ von David Guetta als erstes Stück vorgenommen. Ich bin ja eher der Rockfan, und Anthony mit Gitarre gefällt mir richtig gut – aber überraschenderweise hat er mich mit dieser Nummer äußerst positiv überrascht! Zwar wirkt Anthony zu Anfang fast wie Stevie Wonder (große Sonnenbrille), aber das gehört halt zum Image des Diskokönigs. Seine sympathische Ausstrahlung und die Stimme tun ein Übriges – für mich einer seiner besten Auftritte. Die Disko-Szenerie mit vielen Tänzern passt auch. Sarah Connor bleibt cool: „Du hast den Song gut gelöst.“ Sie mag Anthony lieber mit der Gitarre. George hält Anthony zwar für keine „eierlegende Wollmilchsau“, zeigt sich aber sehr angetan von seinem Auftritt. Und Till meint nur: „Sauber!“ Er findet’s cool. Ich auch.
„Why don’t you love me?“, fragt sich Edita Abdieski in dem Song von Beyoncé. Beyoncé? Wer war das gleich? Edita bläst stimmlich alle weg, auch die ganz Großen. Stimmlich ist das „Schrei-Lied“ keine Herausforderung für „Ms Voice“. Und auch optisch ist die extrem wandlungsfähige Edita wieder mal ein Hingucker. Heute wieder mit glatten Haaren und rotem Minikleid, sieht sie hinreißend aus. Zugaberufe hallen durch den Saal. Sarah Connor ist platt, muss erstmal schlucken, so großartig fand sie den Auftritt. George bescheinigt ihr ebenfalls eine tadellose Leistung. „Manchmal machst Du sogar mir Angst“, bekennt Till, der meinst, dass Edita selbst aus Walgesängen großartige Musik machen würde. „Bleib, wie Du bist.“
Mati Gavriel als Madonna? Nun ja, warum nicht? „Music“ liefert wieder die Vorlage für einen extravaganten Auftritt, eine Spezialität des jungen Sängers. Roter Trainingsanzug mit langen weißen Fransen, Tänzer ums Podest – und ein funkensprühendes Keyboard. Mati macht das Beste aus dem Auftritt – aber das Disko-Genre ist definitiv nicht sein Ding. Zumal doch einige Töne daneben gehen. George bewundert Matis Waghalsigkeit. „Deine Mentorin hat Dich herausgefordert“, meint er und lobt den Auftritt. Till bewundert Matis Fähigkeit, jede Performance mit einem Augenzwinkern zu versehen und so Spaß zu garantieren. „Du hast Dich wieder mal ins kalte Wasser begeben, und davor habe ich Respekt.“
Runde zwei geht los. Anthony hat sich die Nummer „Give it to me right“ rausgesucht, und ich finde das saucool, ganz ehrlich. Anthony hat an den richtigen Stellen Dreck in der Stimme, an anderen Gefühl. Er hat heute einen extrem guten Tag, legt coole Mimik auf, hat eine heiße Bühnenshow mit sexy Tänzerinnen. He’s got the Blues, definitiv. Das Stück lässt ihn seine Stimme voll ausspielen – top Leistung! Hat mir von allen Stücken dieses Abends bislang am besten gefallen. Wenn Anthony Dreck in der Stimme hat, hat ihn Sarah Connor offenbar in den Ohren, denn sie fand’s gesanglich nicht so stark. Hallo??? Stimmt was mit den In-Ears nicht, Frau Connor? 😉 George hingegen meint: „Du bist über den Song gesurft – das war cool!“ Und weiter: „Du stehst zurecht hier.“ Till ist aufgefallen, dass bei Anthony der mentale Knoten seit der Vorwoche geplatz ist und er sehr souverän rüberkommt.
Edita sorgt mal wieder für Superlativen. Ganz in Weiß, mit wehendem Schleier und auf einem (künstlichen) Pferd, präsentiert sie „Release me“ und sie macht natürlich wieder alles richtig: Stimme gigantisch (Entschuldigung, aber so ist’s nun mal), ohne Schreien kraftvoll, gefühlvoll und immer den Eindruck erweckend, dass da eine fertige Künstlerin steht, die auch nach Ende der Show auf eine große Bühne gehört. Sarah ist (schon wieder) platt. „Es ist einfach toll!“ Sie ist ein bisschen neidisch, dass Edita nicht in ihrer Gruppe ist. Kann ich gut verstehen! George mag schon gar nicht mehr über Editas Leistung reden… Zur Inszenierung fällt ihm ein Erlebnis im legendären Studio 54 ein, bei dem Bianca Jagger auf einem echten Pferd eingeritten kam. „Ich war in Woodstock und im Studio 54 – wer kann das schon von sich behaupten?“, erzählt er stolz aus dem Nähkästchen. „Es ist einfach unfassbar, wie stolz Du mich machst“, fasst Till seine Begeisterung in Würde. Und ist sich sicher, dass Edita „tierisch viele Platten“ verkaufen kann.
„From Zero to Hero“ ist eine Nummer von Sarah Connor, doch heute wird das Stück in ein Gewand von Big Soul gehüllt. Die Damen selbst erscheinen in elegantem Silbergrau und bieten wieder eine souveräne gesangliche Leistung – die Frauen im Wettbewerb sind einfach stark! Allerdings gefallen mir Big Soul im Soulbereich einfach besser. Ich würde mir auch mal ein bisschen mehr „Action“ auf der Bühne wünschen. Mädels, da geht noch was! Tills Kommentar: „Heiliger Osterhase!“ Das bezieht sich dieses Mal aber nicht auf das Outfit. Das erinnert ihn nämlich eher an die Supremes, und das ist definitiv ein Kompliment! An Mentor George gewandt meint er: „Die müssen dringend bald ne Platte aufnehmen.“ Sarah lobt – natürlich – die Songauswahl. Und betont, dass der Song schwer zu singen sei. Daher hegt sie nun Überlegungen, ob sie Big Soul mit auf Tour nehmen sollte. Na, das ist doch mal ein Angebot. 😉 Und George hat klar erkannt, worum es heute geht, nämlich um die Wurst: Er fordert zum Anrufen auf.
Mati macht den Abschluss der zweiten Runde. „California Girls“ ist definitiv sein besserer Auftritt am heutigen Abend. Allerdings kommt er ganz anders daher als sonst, was sein Outfit angeht. Nicht schlagen bitte – aber in Pulli und mit Baseballkappe erinnert er ein bisschen an Justin Biebers großen Bruder. 😉 Umgeben von platinblonden Barbie-Girls, kommt auch hier wieder die von Till erwähnte Selbstironie gut zum Tragen. Insgesamt wirkt die Performance frech und frisch, auch wenn Mati nicht der größte Sänger ist. Aber wie sagt George so schön: „Es geht nicht um Mehrheitsfähigkeit, sondern um Einzigartigkeit.“ Für ihn ist Mati zu 100 Prozent ein Künstler. Till würde sich freuen, wenn Mati es schaffen würde. Er fand den Auftritt cool. Und Sarah ist begeistert, überrascht und entspannt.
Apropos Sarah Connor: Heute darf die Frau Jurorin ja selber singen, und zwar ihre neue Single. Von der wahren Liebe, der „Real Love“ eben. Ganz elegant in ein schwarzes Abendkleid gehüllt, steht Sarah am Mikro. Ihr Song ist eine schöne Ballade, die gut zu ihrer Stimme passt. Der Auftritt überzeugt, auch wenn sichdas eine oder andere Mal der Gedanke einschleicht, wie das wohl bei Edita klingen würde…
Die Leitungen sind geschlossen; es ist soweit: Die Entscheidung ist gefallen. Laut VOX-Statistik geht es heute sehr knapp zur Sache. Direkt weiter sind Mati Gavriel und Edita Abdieski. Das heißt, dass Big Soul und Anthony Thet um den Einzug ins Halbfinale singen müssen. Ich wage mal die Prognose, dass die Jury-Entscheidung zugunsten von Big Soul ausgehen wird. Erstens, weil Anthony schon einmal vorne stand, zum anderen, weil das Halbfinale dann von jedem Juror einen Kandidaten aufwarten kann.
Anthony singt „Never ever“ – und er kämpft. Klasse Leistung. Auch Big Soul halten nicht zurück mit „You can’t hurry love“. Sie wirken etwas nervös. Würde man rein nach den Leistungen des heutigen Abends gehen, wäre die Entscheidung sicherlich sehr schwer. So aber ist eigentlich keine echte Spannung gegeben, denn es ist nun mal wie oben beschrieben: Die Zeichen stehen auf Big Soul und gegen Anthony. Wozu die Mentoren der beiden eigentlich überhaupt abstimmen sollen, ist schleierhaft – sie entscheiden sich sowieso für ihren eigenen Schützling. Und Sarah Connor ziert sich zwar und baut ein wenig „Pseudo-Spannung“ auf, aber das Ergebnis ist das erwartete: Anthony Thet muss „X Factor“ verlassen. Big Soul hingegen dürfen sich freuen: Sie stehen im Halbfinale der Show! Am kommenden Dienstag sehen wir als neben Big Soul auch Edita Abdieski und Mati Gavriel wieder.
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